Fabian Schaub: Die Legende von Buchonia Flieden macht Schluss

03. Mai 2024, 06:38 Uhr

Fabian Schaub hat bei Buchonia Flieden riesige Fußspuren hinterlassen. Nun beendet er seine Karriere – und wird mit Stolz zurückblicken können. © Charlie Rolff

Fabian Schaub ist in seiner „Prime“. So stark wie aktuell war der Mittelstürmer des Verbandsligisten Buchonia Flieden seit Jahren nicht mehr – und doch befindet er sich auf Abschiedstour. Nach dieser Saison beendet er seine Karriere.

„Ende in Sicht“, sagte Fabian Schaub am Mittwoch nach der unnötigen 1:2-Derbyniederlage gegen die SG Bad Soden fast beiläufig und erklärte auf Nachfrage: „Nach der Saison ist Schluss. Ich habe nach jedem Spiel tagelang Schmerzen. Das hat keinen Sinn mehr und ich werde ja bald auch schon 34. Das ist schon okay so.“ Schaub, auf dem Feld ein Draufgänger, ist nebenan ein ruhiger, besonnener und sich selbst nie zu wichtig nehmender Zeitgenosse. 

Verbandsliga: Fabian Schaub beendet Karriere bei Buchonia Flieden

Und deswegen ist ebenfalls klar, dass er für sich, längst Legende in Flieden , kein Denkmal einfordert. Aber wenn es jemand in der jüngeren Vergangenheit verdient hätte, dann er. In seinen 16 Seniorenjahren hat er 176 Tore in Hessen- und Verbandsliga geschossen. 134 vorbereitet und ähnlich vielen Avancen anderer Vereine widerstanden. Doch Schaub blieb seiner Buchonia treu und verspricht schon jetzt: „Irgendwann werde ich sicher auch irgendeine Funktion übernehmen.“

Aber nicht im Sommer, dann wird die junge Familie im Fokus stehen und die freie Zeit genutzt, öfters mal bei  Bruder Louis vorbeizuschauen. Der steht bei Zweitligist Hannover 96 unter Vertrag . Doch zurück zu seinen Schmerzen: Seit einigen Jahren hat der wuchtige Mittelstürmer fortgeschrittene Arthrose im Sprunggelenk, wurde deswegen schon operiert. Zwar hätte er mittlerweile Wege gefunden, um damit im Training umzugehen, etwas weniger zu machen, um in den Spielen 60, 70 Minuten Vollgas zu geben. Doch weiterhin die Gesundheit wolle er nicht aufs Spiel setzen. Die steht auch bei ihm über allem.

Obwohl er sich in der Form seines Lebens befindet. Seit Wochen ist er mit seiner Wucht einer der Garanten, weswegen Flieden nach hundsmiserabler Hinrunde nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat. „Ja, ich bin gut drauf“, sagt er dann und liefert die Gründe gleich hinterher:„Seit Jahren habe ich wieder eine Vorbereitung durchziehen können und auch ein paar Kilo abgenommen. Ich fühle mich gut, es macht richtig Spaß.“ Wäre da nicht diese Arthrose, die dem Spaß alsbald ein Ende bereitet. 

„Keine Kiste Spezi“ für Erfolg gegen CSC Kassel

Bis dahin möchte er mit Flieden noch ein wenig für Furore sorgen. Wie am Samstag gegen den Aufstiegsaspiranten CSC 03. „Natürlich ist CSCder Favorit, aber im Weiher ist alles möglich. Wir haben aktuell einen sehr guten Teamspirit und schenken nichts ab.“ Und würden mit Zählbarem gar Bad Soden einen riesigen Gefallen bereiten, das mit CSC 03 um Platz zwei ringt. 

Frank Happ, Fliedens 2. Vorsitzender, forderte Sodens Trainer Lars Schmidt am Mittwoch dazu auf, ein paar Getränke zu liefern, falls die Buchonen tatsächlich punkten sollten. „Aber bitte keine Spezi“, warf Fliedens Führungsspieler Luca Gaul prompt ein und untermauerte damit Schaubs Blick auf das gute Mannschaftsgefüge. Das wird der scheidenden Gallionsfigur bald fehlen. Und Flieden ein außergewöhnlicher Stürmer und Mensch.

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