„Abstiegskampf annehmen – sonst werden wir absteigen“

01. März 2024, 12:21 Uhr

Meik Voll steht erstmals für die SG Johannesberg in einem Gruppenligaspiel an der Seitenlinie und trifft direkt auf seinen Ex-Verein FSV Thalau. © Charlie Rolff

Zu einem Duell zweier neuer Trainer kommt es am ersten regulären Restrunden-Spieltag der Gruppenliga. Für Meik Voll, Trainer der SG Johannesberg, bedeutet das Spiel beim FSV Thalau (Sonntag, 15 Uhr) zudem die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.

Von Juli 2020 bis November 2021 war Meik Voll Trainer des FSV Thalau in der Verbandsliga, ehe der 48-Jährige von seinem Amt zurücktrat . Nachfolger des neuen Johannesberg-Trainers wurde Thomas Hütsch – der im Winter abermals den Trainerposten beim FSV angetreten hat . „Ich bin nicht im Bösen gegangen, habe zur Vorstandsriege weiterhin einen guten Draht. Es war damals leider so, dass wir keine konkurrenzfähige Mannschaft hatten. Im Nachhinein war es definitiv ein Fehler, in die Verbandsliga zu gehen“, rekapituliert Voll.

SG Johannesberg muss Abstiegskampf in der Gruppenliga annehmen

Chancenlos stieg Thalau am Saisonende ab, ein Jahr später folgte die SG Johannesberg in die Gruppenliga. Nun geht es für beide Mannschaften darum, den nächsten Abstieg zu verhindern. Voll, der vor wenigen Wochen von Niklas Odenwald übernommen hat , schärft vor dem direkten Duell die Sinne: „Die größte Gefahr bei einer Mannschaften mit fußballerischen Qualitäten ist das Gefühl, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wenn wir den Gedanken, dass es nur um den Klassenerhalt geht, nicht annehmen, werden wir absteigen“, warnt der neue Trainer. Deshalb lag das Hauptaugenmerk einer guten, aber personell nicht immer einfachen Vorbereitung darauf, die Mannschaft auf einen vernünftigen körperlichen Fitnessstand zu bringen.

„Egal ob wir in Thalau auf dem A- oder B-Platz spielen: Die geistige und konditionelle Stärke wird das Spiel entscheiden. Deshalb haben wir zuletzt nur auf Rasen trainiert. Thalau wird uns alles abverlangen“, weiß Voll besonders um die Heimstärke des FSV. Zwar geht die Hütsch-Elf als Vorletzter in die Partie – zuhause hat Thalau trotzdem nur einmal verloren. Einige erfahrene Spieler kennt Voll aus seiner Zeit im Wittiggrund, anschließend übernahm er die SG Ehrenberg. Dort sprang der Übungsleiter – wie jetzt in Johannesberg – ebenfalls in einer späten Saisonphase als „Feuerwehrmann“ ein und schaffte in seiner ersten Spielzeit noch den Klassenerhalt.

Gruppenliga: Knaller-Derby zwischen Bad Soden und Schlüchtern

Das Knaller-Derby zwischen Tabellenführer SG Bad Soden II und dem Fünftplatzieren SG Schlüchtern steht zudem im Mittelpunkt des Ligaauftakts. Schlüchterns Spielertrainer Andreas Drews sagt: „Einen schwereren Gegner zum Auftakt hätten wir uns nicht aussuchen können. Aber ich bin mit der Vorbereitung sehr zufrieden.“ Bei Gelnhausens KOL-Tabellenführer Ayyildizspor Wächtersbach buchte Drews einen Testspielsieg gegen ein Team, „das ähnlich spielt wie Bad Soden“. Die Erkenntnisse daraus werden allerdings dadurch geschmälert, dass etliche Offensivkräfte ausfallen. Neben den beiden Langzeitverletzten Jonas Jordan und Jonathan Heil fällt Jonas Förster (Rippenverletzung) aus, auch hinter Marc-Niklas Schmidt steht verletzungsbedingt ein Fragezeichen. Drews wird wohl mit seinem bewährten 4-4-2 den Tabellenführer ärgern und sagt: „Wir sind dezimiert, aber wir werden Gas geben und eine Lösung finden.“ 

Sodens Spielertrainer Tuna Moaremoglu sieht sein Team nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel keinesfalls als Favoriten: „Wir wissen, mit welcher Wucht Schlüchtern kommen kann. Sie sind für mich einer der Topfavoriten und mega-stabil, aber ich traue uns auch einiges zu.“ Auch bei den Kurstädtern ist die Ausfallliste lang: Belmin Catovic, Taner Harmancioglu, Tristan Hummel (alle Abwehr) und Richard Lairich (Mittelfeld) fehlen verletzt, Fabian Jakob fällt mit Trainingsrückstand aus.

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