Spieler im Blickpunkt

Anheizer für Team und Fans

27. Januar 2021, 14:54 Uhr

Mario Müller (rotes Trikot, hier Mitte Oktober beim 5:2-Heimsieg gegen die SG Rönshausen) ist beim SV Schweben ein Vorzeigespieler und wirkte bislang alle elf Saisonspiele mit. Foto: Charlie Rolff

Er ist erst 21 Jahre alt, aber für den SV Schweben in der Kreisoberliga Süd nahezu unverzichtbar. Mit unbändigem Willen geht Mario Müller Woche für Woche voran. Und er kann auf eine beachtliche Zwischenbilanz verweisen.

Denn seit seinem Wechsel im Juli 2017 nach Schweben hat er trotz seines jungen Alters 88 von 89 Punktspielen bestritten. „Bei dem einen war ich tatsächlich mal im Urlaub“, sagt der Abwehrrecke schmunzelnd, der aus der Jugend von Mittelkalbach stammt und dort bis heute auch noch wohnt. Über den JFV Monte Kali folgte die Jugendzeit bei Buchonia Flieden, wo er unter anderem in der U?19-Verbandsliga eine feste Institution war. In Flieden bestritt Müller als Youngster auch seine ersten Seniorenspiele in der Kreisoberliga.

Dann folgte der Gang nach Schweben. „Ich bin damals mit Christian Birkenbach nach Schweben gegangen und das war eine gute Entscheidung. Von ihm habe ich viel gelernt. Christian hat neben mir gespielt und mir in meiner Entwicklung viel geholfen“, so Müller, der als Industriemechaniker bei der Deutschen Bahn arbeitet.

Den Wechsel nach Schweben hat er nie bereut. Ganz im Gegenteil: „Das ist ein von oben herab top geführter Verein, bei dem jeder mit anpackt. Vorstand, Spieler und Zuschauer halten zusammen und es ist schon fantastisch, wie dich die Leute von draußen immer wieder nach vorne peitschen. Das gibt uns nicht selten die nötige Energie – auch wenn es mal nicht so läuft wie erhofft.“

Die Entwicklung innerhalb der Mannschaft sei beachtlich, freut sich der Abräumer: „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren nochmal einen Schritt nach vorne gemacht. Wir spielen fast ausschließlich mit Schwebenern, von denen etliche vor zwei Jahren noch ausschließlich in der Zweiten gespielt haben. Davon ist nichts mehr zu spüren. Die Entwicklung ist enorm – auch dank der top Arbeit von Trainer Mario Lins“, sagt Müller, der die Schwächen in der Offensive sieht. „Unser Problem ist noch so ein bisschen das letzte Drittel. Im Abschluss könnten wir noch gefährlicher werden.“

Die Kreisoberliga sei derweil die oberste Grenze für den Club, glaubt Müller: „Erstes Ziel ist immer der Klassenerhalt. Jetzt haben wir eine sehr gute Entwicklung hinter uns, haben vergangene Saison schon eine gute Runde gespielt und vielleicht ist es tatsächlich möglich, dass wir uns mal am oberen Drittel orientieren können. Alles andere wäre für so ein kleines Dorf und so einen familiären Verein aber eine Fantasterei.“

Müller gilt in Schweben als Anheizer: Seine Art, Fußball zu spielen, kommt bei Mannschaft wie Fans an. Müller gilt als Fighter, stemmt sich gegen jede Niederlage und gibt 90 Minuten alles. Und anders als manch anderer Spieler der heutigen Generation, liegt sich Müller nach Niederlagen keinesfalls mit seinen Gegenspielern in den Armen. „Es kommt dann schon mal vor, dass das Bier nachher überhaupt nicht schmeckt, denn ich spiele Fußball, um das Spiel zu gewinnen.“

Höherklassigen Fußball hat der Abwehrspieler indes für sich persönlich noch nicht abgehakt. „Was mir aber noch fehlt, ist in manchen Situationen die Handlungsschnelligkeit. Ab und an müsste ich den Pass schneller spielen, so ist die Lücke dann schon wieder zu.“ Sollte die weitere Entwicklung bei ihm passen, sei aber viel vorstellbar: „Klar wäre es ein Traum, auch mal Verbands- oder Hessenliga zu spielen. Aber derzeit fühle ich mich in Schweben wohl.“

Steckbrief

Name: Mario Müller.
Spitzname: Müller.
Geburtsdatum: 27. Dezember 1998.
Im Verein seit: Juli 2017.
Position: Sechser oder Innenverteidiger.
Rückennummer: 6.

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