Hessenliga: Stammkraft im zweiten Anlauf

Marco Gaul hat seinen Trainer überzeugt und will noch mehr Tore schießen

19. März 2015, 07:59 Uhr

Marco Gaul (in blau) hat sich in Flieden zu einer festen Größe im Hessenligateam gemausert. Foto: Charlie Rolff

Für Melancholie an alter Wirkungsstätte hat Martin Hohmann momentan nichts übrig: Buchonia Fliedens Trainer möchte am Sonntag (15 Uhr) den guten Auftakt 2015 mit einem Erfolg bei der Drittliga-Reserve des SV Wehen Wiesbaden vergolden. Zu einem wichtigen Baustein beim Unternehmen Klassenerhalt hat sich vor allem Marco Gaul entwickelt.

Knapp fünf Jahre ist es her, da kehrte Buchonia Flieden als Verbandsligazweiter wieder in die Hessenliga zurück. Auch Marco Gaul hatte seinerzeit seinen Anteil an einer tollen Aufstiegssaison, wenngleich er damals nicht vom Trainerwechsel von Eldar Hasic hin zu Martin Hohmann profitierte. Gaul hatte beim erfahrenen Coach einen schwierigen Stand, schloss sich alsbald dem SV Mittelkalbach an.

Seit November nun zählt Gaul, der sich in Fliedens Reserve große Meriten erworben hat, wieder zum Kader des Hessenligateams - und die Geschichte von damals hat keinerlei verbrannte Erde hinterlassen. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage: Aber ich war damals mit 21 Jahren noch nicht reif genug", gesteht der heute 26 Jahre alte Offensivmann. Damit geht er mit Martin Hohmann konform, der heuer viel Lob an den Bellingser verteilt: "Er ist immer im Training, ackert dort enorm. Im Spiel agiert er mittlerweile ruhiger und überlässt Meckereien anderen."

Zum Kehraus des Vorjahres zog sich Gaul bei seiner Rückkehr ins Hessenligateam gegen Vellmar zwar eine Schnittwunde am Fuß zu, nun ist der linke Außenstürmer aber auf einem hohen Leistungsniveau angelangt und erzielte jüngst gegen Hadamar seinen ersten Treffer im hessischen Oberhaus. "Das tat gut", gesteht der gelernte Mittelstürmer, der sich in Flieden aber auch auf der Außenbahn pudelwohl fühlt. "Gerade in der Arbeit nach hinten läuft es gut, vorne will ich noch ein bisschen aktiver werden. Schließlich spielt auch ein Sascha Gies außen und schießt am laufenden Band Tore."

Zukunft Gauls noch nicht abschließend geklärt

Über den kommenden Gegner Wehen Wiesbaden II weiß Gaul, "dass das eine sehr junge Mannschaft ist, die mit wehenden Fahnen nach vorne läuft. Wenn wir unsere Robustheit in den Ring werfen, haben wir sehr gute Möglichkeiten, um zu gewinnen und damit auch im kommenden Jahr Hessenliga zu spielen." Dann auch mit Marco Gaul im Kader? "Das", so der 26-Jährige "ist noch nicht abschließend geklärt. Fakt ist aber, dass ich mich in Flieden sehr wohl fühle". Nicht umsonst hat Gaul die Offerte, seinen Heimatverein FV Bellings als Spielertrainer zu übernehmen, ausgeschlagen. "Die Anfrage meines Heimatvereins bedeutet mir sehr viel. Allerdings kam das noch etwas zu früh. Ich will mich zunächst nur auf mein eigenes Spiel konzentrieren und traue mir noch nicht zu, zeitgleich auf 15 andere Spieler zu achten."

Martin Hohmann plant auch am Sonntag am Wehener Halberg mit Gaul in der zuletzt äußerst erfolgreichen Anfangself. "Momentan läuft es in dieser Zusammenstellung sehr gut", befindet der 52-Jährige. Umso ärgerlicher, dass Lukas Heil gegen Hadamar eine in den Augen Hohmanns ungerechtfertigte Rote Karte sah. Für ihn wird aller Voraussicht nach Gabriel Müller auf die dritte Sechser-Position bei der Buchonia rücken. André Leibold wird nach abgesessener Sperre wohl zunächst mit der Bank Vorlieb nehmen müssen, da Sebastian Ruhl auf der Rechtsverteidigerposition jüngst zu überzeugen wusste.

Autor: Christian Halling

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