Statistisches Meisterwerk

15. Mai 2024, 15:59 Uhr

Historischer Erfolg für die SG Aulatal. Die erstmalige Meisterschaft in der Gruppenliga Fulda bedeutet, dass die SGA in der kommenden Saison in der Verbandsliga Nord spielt. © Tobias Konrad

Der Aulataler Weg führt in die Verbandsliga. Dort will sich die SGA treu bleiben, wird allerdings wohl nicht Statistiken wie in der Gruppenliga vorweisen können.

So lange hat der Verein auf diesen Tag hingearbeitet – und entsprechend viel Last fiel mit Abpfiff von den Schultern der Beteiligten. Allen voran von Trainer Martin Friedrich, dem wohl wichtigsten Protagonisten Aulatals. In seiner zweiten Saison bei der SGA glückte ihm das Meisterstück. Wie groß sein Verdienst ist, zeigten seine Spieler, die kaum von ihm lassen wollten. Und Friedrich ließ es sich nicht nehmen, selbst im Mannschaftskreis das allseits beliebte „Humba“ anzustimmen.

SG Aulatal: Statistisches Meisterwerk in der Gruppenliga Fulda

Sein Kapitän Nils Fischer, der gegen ersatzgeschwächte Schlüchterner schon nach drei Minuten für das Führungstor sorgte , bezifferte Friedrichs Anteil am Titel „auf mindestens 60 Prozent. Er legte immer wahnsinniges Engagement an den Tag. Ich weiß nicht, ob ich schon mal solch einen Trainer hatte“. Der Meistertrainer selbst machte nach Abpfiff am Sonntag klar, dass er die Ereignisse erst einmal sacken lassen müsse. „Vielleicht realisiere ich es am Montag“, sagte Friedrich und bemühte in der Stunde des großen Erfolgs Statistiken: „Wir haben 22 Punkte nach Rückstand geholt und 18 Tore nach der 80. Minute geschossen. Die Mannschaft hatte immer eine super Moral und im Laufe der Saison hat glücklicherweise fast alles funktioniert. Wir kamen nahezu verletzungsfrei durch, hatten nur einen muskulären Ausfall. Insgesamt hat das Umfeld hier etwas geschaffen und es sind stets alle ruhig und besonnen geblieben.“

Dass die SG Aulatal nun 19 Spiele in Folge ungeschlagen ist – die letzte Niederlage gab es am 10. September 2023 –, verschwieg Friedrich gar. Fischer wusste dies und blickte noch ein Stückchen weiter zurück. „Wir haben in der vergangenen Saison am letzten Spieltag den Klassenerhalt geschafft. Jetzt haben wir Geschichte geschrieben. Niemand hat an eine solche Entwicklung geglaubt. Wie Trainer, Spieler, Betreuer und Umfeld zusammengearbeitet haben, ist Wahnsinn“, konstatierte der Routinier

Apropos Entwicklungsschritte: Diese wird Aulatal in der Verbandsliga gehen müssen, ist sich Friedrich sicher. Der Club sei vorbereitet auf die Aufgabe, die erheblichen Mehraufwand bedeute. „Ich bin gespannt, wie das Team die Liga annimmt. Wir wollen auch in dieser Spielklasse den Aulataler Weg nicht verlassen. Die Jungs haben sich das erarbeitet, aber natürlich sind punktuelle Verstärkungen notwendig“, glaubt Friedrich. Doch zuerst ist der 12. Mai 2024 ein Tag für die Geschichtsbücher.