Tim Marquardt, der im Winter von Mitte-Kreisoberligist FT Fulda zu Gruppenligist SG Johannesberg wechselte, ist neben seinem Spielerengagement A-Junioren-Trainer der JSG West Ring – zusammengestellt aus den Stammvereinen SG Johannesberg , SG Sickels und SG Oberrode. Durch den zweiten Platz bei der Futsal-Hallenkreismeisterschaft qualifizierte sich der Verbandsligist für die Regionalmeisterschaft – zog aber zeitgleich ein geplantes Testspiel gegen die JSG Lüdertal durch. Dabei setzte Marquardt aufgrund des personellen Engpasses nicht nur einige B-Junioren ein: Der Trainer selbst lief ebenfalls auf. Obwohl er für die Jugend längst nicht mehr spielberechtigt ist.

Trainer spielt in Jugendteam: Punktabzug und drei Spiele Sperre

Die Quittung folgte im Nachgang: Der 22-jährige Außenbahnspieler wurde nach seinem unerlaubten Einsatz für drei Pflichtspiele gesperrt und in diesem Zeitraum mit einem Tätigkeitsverbot als Trainer belegt. Zudem müssen die A-Junioren, die in der Verbandsliga um den Klassenerhalt kämpfen, einen Punktabzug von drei Zählern hinnehmen. Ein bitterer Schlag, schließlich steht West Ring als Vorletzter bereits auf einem Abstiegsplatz und hat nach dem Punktabzug nun sechs Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. Noch ist offen, ob die JSG Einspruch gegen dieses Urteil einlegen wird.

Johannesbergs Trainer Meik Voll nimmt seinen Schützling, der im Sommer in sein Trainerteam befördert wird, in Schutz: „Eine unglückliche Situation, zumal Tim die komplette Vorbereitung bei mir mitgemacht hat. Tim ist davon ausgegangen, dass das Spiel ein Trainingskick ist. Das war keine böse Absicht, aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, erläutert Voll, der betont, dass sich der Verein nach dem Vorfall selbst beim Hessischen Fußball-Verband gemeldet habe. Eine Geldstrafe muss die SG Johannesberg trotzdem zahlen, schwerer wiegen aber West Rings voraussichtlicher Punktabzug sowie Marquardts Sperre. Voll kann erst Ende März gegen Petersberg wieder auf seinen Schützling setzen.