„Die Kasseler haben es sehr abgezockt gemacht“, resümierte Lars Schmidt, Trainer der SG Bad Soden , bei der Pressekonferenz. „Wir haben in der Vorwärtsbewegung zu viele Bälle verloren. Dann haben wir auch schnell auf unsere Tore Gegentreffer kassiert.“ Dazu kam, dass die „Rothosen“ wohl aus dem Abseits heraus zum 1:1 ausglichen, und CSC-Mittelstürmer Jon Mogge, der in der Saison 22/23 noch für den KSV Hessen in der Regionalliga Tore schoss, gleich viermal traf. 

Jon Mogge trifft vierfach: CSC Kassel auf Relegationsplatz

Am Tag, nachdem die „Sprudelkicker“ verkündigt hatten, dass der Vertrag mit Trainer Lars Schmidt verlängert worden ist und der 58-jährige A-Lizenz-Inhaber somit 2024/25 in seine dritte Spielzeit bei der SG gehen wird, erlebten die Zuschauer in der ersten Hälfte eine wilde Fahrt. Soden war zunächst das aktivere Team und ging verdient in Führung. Mert Pekesen nahm Finn Bindbeutel den Ball in der Kasseler Hälfte ab. Niklas Zeller schickte Mirza Kovac, der von dem aus seinen Kasten stürmenden Joshua Wanduch abgeräumt wurde – Elfmeter. Pekesen verwandelte sicher (23.).

Vier Minuten später lupfte Marco Dawid den Ball hinter die Sodener Innenverteidigung, wo Tobias Lecke den Ball wohl in einer Abseitsposition erhielt, aber trotzdem den mitgelaufenen Jan Mogge per Querpass bedienen durfte. Der Angreifer schob locker zum 1:1 ein (27.). In der 36. Minute startete Mogge zwischen Till Hilchenbach und Jaroslav Kymlicka, wurde von Christoph Reuter mit einem perfekten Zuspiel bedient und schoss frei vor Aulbach das 2:1. 

Auch Pekesen gelang sein zweiter Treffer. Zeller passte aus dem Mittelkreis mit dem Außenrist. Der Linksaußen nahm aus 16 Metern direkt ab, der Ball schlug unhaltbar in der langen Ecke ein (40.). Doch das war es vor der Pause noch nicht: Kevin Nennhuber durfte unbedrängt den Ball für die Nordhessen nach vorn treiben. Jan Mogge schickte Tobias Lecke. Aulbach parierte noch, doch aus fünf Metern schoss Mogge per Fallrückzieher das 3:2 (43.).

CSC-Trainer Lothar Alexi erfreut über Mogge-Viererpack

Mit dem 4:2 in der 63. Minute war die Partie im Prinzip durch. Pekesen verlor den Ball im Mittelfeld. Mogge zog auf und davon. Aulbach konnte seinen Schuss aus 14 Metern aus halbrechter Position in die kurze Ecke nicht parieren. Danach ging es auf dem Platz ähnlich gemütlich zu wie auf dem 48 Meter hohen Riesenrad des benachbarten Rummelplatzes zu. Der CSC stellte auf Schaukel-Modus. Nachdem Mogge sein fünftes Tor liegen ließ (65.), zielten Zeller (80.) und Lukas Ehlert (84.) über das Kasseler Tor. Nach einem Ehlert-Freistoß wurde ein Kopfballtreffer von Christoph Neiter wegen Abseits nicht anerkannt (87.).

„Mogge war gegen die spielstarken Sodener ein idealer Konterspieler“, freute sich das Kasseler Trainer-Urgestein. Er sprach von einer intensiven Partie, die eines Spitzenspiels würdig war. „Mit 2:2 in die Pause zu gehen, wäre wichtig gewesen“, sagte Lars Schmidt. „Wenn die Kasseler führen, haben sie sehr viel Qualität die Begegnung runterzuspielen.“ Bereits am Mittwoch mit einem Derbysieg in Flieden (das dann am Sonntag den CSC 03 empfängt), könnte sich sein Team aber schon wieder auf Platz zwei vorschieben. „Wir müssen uns erst einmal schütteln und die Niederlage ordentlich verarbeiten.“ /rd

CSC Kassel: Wanduch; Heussner, Nennhuber, Simoneit, Matys (90.+4 Gül) – Reuter, Köps – Dawid (90.+3 Bode), Bindbeutel (79. Schrader), Lecke (84. Itter) – Mogge (88. Käthner). SG Bad Soden: Aulbach; Neiter, Huhn, Hilchenbach, Kymlicka (87. Gavric) – Mezini, Zeller – Kovac, Ehlert (90. Vinojic), Pekesen – Noori (70. Fiorentino). Schiedsrichter: Niklas Rüddenklau (TSV Ersen). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Mert Pekesen (23., Foulelfmeter), 1:1 Jon Mogge (27.), 1:2 Jon Mogge (36.), 2:2 Mert Pekesen (40.), 3:2 Jon Mogge (43.), 4:2 Jon Mogge (63.).