Wer sich als einer von rund 150 Zuschauern am Samstagnachmittag an den Künzeller Noppen traute, sollte sein Kommen trotz Regen, Winds und kalter Temperaturen nicht bereut haben. Gegen Verbandsliga-Topteam Ederbergland, das nur durch das spielfreie Liga-Wochenende aufgrund des Hessenpokals die Spitzenposition abgeben musste, lieferte Gruppenligist Künzell einen Kampf über 120 Minuten. Trotz 0:2- und 1:3-Rückstands kam die JSG zurück, erzielte kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit den umjubelten Ausgleich. Doch der Favorit hatte in der Verlängerung das letzte Wort.
Hessenpokal: Würdiges Spiel zum Jahresausklang bei den Junioren
„Es war ein mega Spiel. Umso ärgerlicher, dass wir es am Ende nicht gezogen haben. Trotzdem überwiegt der Stolz“, sagt Junien Noll, der mit Marius Arnold das junge Trainerduo der Künzeller bildet. Beide waren besonders glücklich mit der Moral der Gastgeber, die trotz der Rückstände nie aufsteckten. „Wir haben aus den Anschlusstoren Energie gezogen und uns in einen Rausch gespielt. Je länger das Spiel ging, desto besser waren wir drin. Es hat sich angefühlt, dass wir die bessere Mannschaft waren und das Spiel eher in unsere Richtung kippen würde“, resümiert Noll.
Was umso bemerkenswerter ist, weil Ederbergland in zwölf Ligaspielen nur zweimal nicht als Sieger vom Platz gegangen ist. „Wir wurden nicht in Grund und Boden gespielt, sondern haben gezeigt, dass wir mithalten können“, betont der Trainer des Underdogs. „Es war ein tolles Erlebnis und eine coole Stimmung. Sogar Seniorenspieler unserer Stammvereine waren vor Ort.“
Das tolle Erlebnis führt nun zu einem klaren Ziel. Nach dem Zweitrundenaus im Hessenpokal kann sich Künzell ganz und gar auf die Gruppenliga-Saison konzentrieren. In der äußerst engen Klasse überwintert die JSG als Dritter, hat aber ein Nachholspiel in der Hinterhand. „Leider haben wir am Anfang der Saison, auch aufgrund von Verletzungen, unnötig Punkte liegen gelassen. Nach den Leistungen der vergangenen Wochen – nicht nur im Pokal – darf es aber nur ein Ziel geben, und das ist die Meisterschaft. Es wäre Quatsch, den Jungs etwas anderes zu erzählen. Das Zeug dazu haben wir“, gibt Noll die Marschroute vor.