Der Geschäftsführer einer bundesweit operierenden Gebäudereinigungsfirma war in den letzten zehn Jahren überwiegend das Gesicht von Ligakonkurrent 1. Hanauer FC 1893 , agierte an der Kastanienallee als Abteilungsleiter und zeitweise als Vorsitzender des Fördervereins. Nach zwei Rücktritten kehrte der umtriebige Funktionär immer wieder zu den „93ern“ zurück, diesmal hat Fallacara aber nach eigenen Angaben einen endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel HFC gezogen.
Er übernahm den ältesten Fußballverein Hessens 2013 in der Kreisoberliga und führte ihn in nur wenigen Jahren nach drei Aufstiegen 2019 in die Hessenliga. Mit an dieser Entwicklung beteiligt waren als Spieler Daniyel Cimen und Michael Fink, mit denen Fallacara seit langem freundschaftlich verbunden ist und nun in Gießen wieder mit den Ex-Profis eng zusammen arbeiten wird. Vor seinem Engagement in Hanau war der frühere Ringer noch beim FC Bayern Alzenau und den Sportfreunden Seligenstadt involviert. Bei seiner Vorstellung trat Fallacara adrett gekleidet mit schwarzem Sakko und weißem Hemd auf, hatte aber demonstrativ den rot-weißen Schal des FC Gießen um den Hals gehängt.
Hessenliga: Giovanni Fallacara zum FC Gießen
„Ich gehöre nicht zu den Menschen, die spontane Dinge entscheiden, sondern die Dinge reifen lassen. Wenn ich mich für etwas entscheide, dann richtig“, sprach Fallacara gut hörbar in das Mikrofon. „Dann falle ich beim ersten Sturm nicht um, sondern ziehe das durch“, fuhr er metaphorisch fort. „Die Gespräche der letzten drei Monate haben gezeigt, dass hier in Gießen eine unglaubliche Dynamik drin steckt. Die Ziele, die erreicht werden sollen, stehen unter keinem Druck. Der Aufstieg ist in dieser Runde keine Pflicht. Wenn er aber schnell kommt, dann ist es gut. Wenn nicht, ist es erstmal auch nicht schlimm. Wir werden aber alles versuchen, es diese Saison zu schaffen, das hat die Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt II auch gezeigt “, sagte Fallacara zu den Aufstiegschancen.
Der nach der letzten Saison aus der 4. Liga abgestiegene Club wird nach wie vor von einem Notvorstand unter der Leitung von Turgay Schmidt geführt. Der neue Sportliche Leiter stellte nach seiner Vorstellung auf Nachfrage von torgranate.de deutlich klar, dass der FC Gießen seine Bewerbungsunterlagen für die Regionalliga Südwest fristgerecht bis zum 15. April einreichen werde. „Es geht darum, dass der Verein solide wirtschaftet und den Grundstein legt, dass die Mannschaft ihre Aufwandsentschädigungen erhält und die Zuschauer im Stadion ein ordentliches Erlebnis geboten bekommen“, betonte Fallacara.