Frankfurt – Am 17. Februar dieses Jahres steht die Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt an . Ein zentrales Thema wird die geplante Kapitalerhöhung sein, die der Vorstand am 2. Dezember 2024 vorbereiten soll. In einer Pressemitteilung wurde klargestellt: „Der Umfang der Kapitalerhöhung darf danach die Ausgabe von 368.333 neuer Aktien nicht überschreiten und muss mindestens 179,41 Euro pro Aktie betragen. In der Summe sollen damit bis zu 66 Millionen Euro Kapital aufgenommen werden.“
Hellmann erläutert die Idee hinter der geplanten Kapitalerhöhung
Vorstandsboss Axel Hellmann erläuterte die Beweggründe für diesen Schritt: „Die Tatsache, dass wir Kapital brauchen, ist ja nicht Ausdruck einer Ideenlosigkeit, weil wir nicht wissen, wie wir Werte schöpfen, sondern Ausdruck eines klaren Konzepts, mit dem wir vor sechs, sieben Jahren noch unter Fredi Bobic gestartet sind.“
Unter Bobics Führung, der von 2016 bis 2021 als Sportvorstand tätig war, machte der Klub bedeutende Fortschritte. Dennoch stieß Eintracht Frankfurt damals an wirtschaftliche Grenzen. Hellmann betonte: „Damals hatten wir noch nicht die wirtschaftliche Tiefe, den Erfolg und die europäische Reputation, um europäische Top-Talente zu uns zu holen. Jetzt aber wollen sie zu uns, weil sie wissen, dass der Klub etwas vorhat und dazu ordentlich geführt ist.“
Kaderwert ist auf bis zu 180 Millionen Euro gestiegen
Die Eintracht hat sich mittlerweile zu einem attraktiven Ziel für junge Talente entwickelt. „Das Stadion ist immer voll, die Trainer sind Führungspersönlichkeiten und die sportliche Leitung bewahrt Ruhe. Das sind die Faktoren, die, gemeinsam mit der Vision junge Spieler besser machen zu können, zu dem Erfolg und zu der wirtschaftlichen Tiefe im Kader geführt haben, wie wir sie heute haben“, fügte Hellmann hinzu.
Der Klub hat sich wirtschaftlich stark entwickelt . „Wir drehen mittlerweile wirtschaftlich ein höheres Rad, haben keinen Kaderwert von 150 oder 180 Millionen, sondern eben von etwa 300. Deshalb müssen wir auch ein anderes Kapital vorhalten, auch im Lizenzierungsverfahren“, erklärte Hellmann.
DFL interessieren nur die Fakten
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) erkennt jedoch nur liquide Mittel an: „Denn die Vermögenswerte im Spielerbereich erkennt eine DFL auf dem Papier nicht an. Die erkennt nur an, was an Liquidität zugesichert und auf dem Konto ist. Die Lücke ist durch die hohen Werte im Kader immer größer geworden, und die müssen wir jetzt schließen. Das geht nur über Eigenkapital. Um den Weg, den wir begonnen haben, fortsetzen zu können.“
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, ist es entscheidend, regelmäßig international zu spielen . „Um unser Niveau zu halten, müssen wir in den nächsten fünf Jahren mindestens dreimal europäisch spielen. Und falls dann doch mal was verrutscht, brauchen wir diese Kapitalrücklage, um keinen Ausverkauf von Spielern vornehmen zu müssen. Das meine ich mit Unabhängigkeit.“
Eintracht will finanziell unabhängiger werden
Eintracht Frankfurt strebt finanzielle Unabhängigkeit an . „Auf der Organisationsseite bedeutet das, dass wir möglichst viele Einnahmen aus unterschiedlichsten Feldern ziehen, damit wir nicht nur eine Quelle, einen Geldgeber haben, an dem wir wie ein Junkie an der Nadel hängen, und wenn er keine Lust mehr hat, gehen die Lichter aus. Und auf der Sport-Seite heißt das, dass du die Hand auf den Transfers haben musst. Diese Unabhängigkeit ist die Lebensgrundlage von Eintracht Frankfurt und der einzige Weg im Konzert größerer Vereine mitspielen zu können.“
Die bevorstehende Mitgliederversammlung wird für Eintracht Frankfurt von großer Bedeutung sein. Der Klub hat bereits den Dialog mit den Fans gesucht, um das Vorhaben transparent zu gestalten. Hellmann und Präsident Mathias Beck werden nichts dem Zufall überlassen, da es auch kritische Stimmen innerhalb der Anhängerschaft gibt. Die Balance zwischen Kommerz und Tradition ist im Fußballgeschäft ein schmaler Grat, und die Verantwortlichen müssen mit viel Fingerspitzengefühl auf die Bedenken der Fans eingehen.