Frankfurt - In den oberen Regionen der Ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga gibt es unterhalb des weit über allen thronenden FC Bayern München (4.097 Punkte) nur selten Bewegung . Borussia Dortmund (3.162 Punkte) spielt ebenfalls in einer eigenen Liga. Auch Werder Bremen (2.980 Punkte) hat einen üppigen Vorsprung vor dem VfB Stuttgart (2.855), dem Borussia Mönchengladbach etwas dichter (2.813) folgt. Wann der Hamburger SV wieder anfängt, Zähler auf sein Konto zu packen, ist unklar (2.733 Punkte).
Eintracht wird Schalke 04 in dieser Saison überholen
Doch auf den Rängen sieben und acht wird es in den kommenden Wochen, möglicherweise schon in rund 28 Stunden, Bewegung geben. Eintracht Frankfurt (2.561) trifft am Samstagnachmittag auf den FC Augsburg und schickt sich an, den FC Schalke 04 (2.563) zu überholen. Aufgrund des Torverhältnisses (+60 zu -36) reichen zwar schon zwei Remis. Doch ein Erfolg gegen den FCA wäre somit doppelt schön - einerseits, um Platz zwei weiter zu festigen und andererseits, um S04 zu überholen. Als der damalige Vorstandschef Heribert Bruchhagen im Sommer 2016 abtrat, hatten die Gelsenkirchener noch 192 Punkte Vorsprung - das sind hochgerechnet 64 Siege Unterschied.
Bastian Oczipka hat für beide Klubs gespielt. Der Ex-Profi absolviert seit September ein einjähriges Traineeprogramm bei den Hessen. Er kam 2012 zur Eintracht und blieb bis 2017. Dann schnappte Schalke zu und überwies rund 4,5 Millionen Euro an die Eintracht - zu diesem Zeitpunkt schlackerte das Umfeld bei einer solchen Summe noch mit den Ohren. Er war nach Kevin Trapp (9,5 Millionen Euro) und Kevin Trapp (8,7 Millionen Euro) damals noch der drittteuerste Abgang der Vereinshistorie. Die Zeiten haben sich rasant geändert .
Oczipka sagte schon im Oktober: „Eintracht wie ein ICE“
Vor jedem Heimspiel der Frankfurter gibt es rund 90 Minuten vor Anpfiff der Partie ein Rahmenprogramm auf der „Waldtribüne“, die sich vor der Haupttribüne des Stadions befindet. Dort war Ende Oktober Oczipka zu Gast. Er blickte zurück auf seinen Abgang nach Gelsenkirchen: „Zum damaligen Zeitpunkt, als ich gewechselt bin, war Schalke 04 noch unter den Top 3 in Deutschland.“ Königsblau war regelmäßig in der Champions League dabei, schon in fünfter oder sechster Rang führte zu Trainerwechseln und galt als Misserfolg.
Und der Linksfuß erlebte sogar noch die erfolgreichste Saison der vergangenen sieben Jahre der Schalker mit. Die Knappen verloren unglücklich im Halbfinale (0:1) gegen die Eintracht und landeten unter Trainer Domenico Tedesco auf Rang zwei in der Bundesliga. Inzwischen kämpft der Klub in Liga zwei um sein nacktes Überleben. Oczipka stellte daher auch fest: „Wenn man die Entwicklung der vergangenen vier bis fünf Jahre nimmt, dann ist die Eintracht wie ein absoluter ICE vorbeigefahren.“
Schalke aber auch ein mahnendes Beispiel
Schalke ist aber auch stets ein mahnendes Beispiel dafür, in welche Richtung viele schlechte und falsche Entscheidungen führen können. Ein Platz unter den fünf bis sechs besten Teams in der Bundesliga ist keine Selbstverständlichkeit. Die Bundesliga verzeiht keine Fehler - und schon gar nicht eine wie in Gelsenkirchen gesehene Fehlerkette. Die Eintracht jedenfalls wird alles daran setzen, mit drei weiteren Punkten im Gepäck bereits nach dem Heimspiel gegen Augsburg auf Rang sieben in der Ewigen Tabelle zu springen.