Einfachrunde / Starttermin kein Problem

Auf Nummer sicher gehen

20.06.2021

Die Angst vor der Pandemie hat entschieden: In den Ligen der Kreisoberliga abwärts wird in der Saison 2021/22 in einer Einfachrunde gespielt. Die betroffenen Teams absolvieren somit maximal 22 Spiele. Ein Kompromiss, mit dem viele leben können.

„Wie gespielt wird, ist mir völlig egal“, sagt Zlatko Radic, neuer Trainer des Fuldaer A-Ligisten TV Neuhof. „Hauptsache der Ball rollt wieder.“ Und wie im Endeffekt die vier Kreisfußballwarte Torsten Beck, Dietmar Pfeiffer, Erhard Zink und Rainer Schmidt entschieden hätten – an jeder Entscheidung hätte es Kritik gegeben. „Du kannst nie jedem gerecht werden. Wir können froh sein, dass wir solche ehrenamtlichen Mitarbeiter haben und sollten ihnen vertrauen“, fügt Radic hinzu. Statt 30 Begegnungen stehen in vielen Ligen nur noch 22 auf dem Programm. Mit Blick auf die Gruppenliga hätte sich Robert Lazarevski daher eine reguläre Saison mit Hin- und Rückrunde gewünscht. „In der Gruppenliga sind 28 Spiele geplant. Zwei Spiele mehr in der Kreisoberliga wären durchaus möglich gewesen“, sagt der Hattenhöfer Trainer, dessen Team in der Kreisoberliga Süd spielt. Was bei dieser Variante aber geblieben wäre, muss Lazarevski gestehen, ist die Unsicherheit, die Saison nicht durchziehen zu können. Niemand weiß, was im Herbst ist. Kommt die nächste Welle? Was ist mit der Delta-Variante? Mit dem eingeschlagenen Weg gehen die Kreisfußballwarte also auf Nummer sicher. Oder wie Pilgerzells Trainer Rolf Gollin sagen würde, den Softy-Weg. „Ich hätte mich bei der Entscheidung über mehr Risiko und mutige Entscheidungen gefreut – ähnlich wie die Bayern nach dem ersten Lockdown.“ Der Trainer des Mitte-Kreisoberligisten sieht bei der Einfachrunde das Problem der wenigen Spiele in der Quali-Phase. Nach 15 Spielen wird in einer Staffel mit 16 Mannschaften bereits der Strich gezogen. „Wer einen schlechten Start hinlegt, kann dies hintenheraus nicht mehr begradigen“, vermutet Gollin und stellt folgende These auf: Wer gut startet, kann in der Aufstiegsrunde kaum mehr eingeholt werden.

Einheitliche Lösung Vorteil für die Zuschauer

Wer mit diesem Modell gerechnet hat, war Trainer Florian Günther vom Rhöner A-Ligisten SG Büchenberg. Der 44-Jährige ist lange im Geschäft und ist durchaus offen für Neues. „Vielleicht macht ja der Modus die Liga spannender und von dieser Variante sind die Zuschauer nach der Saison begeistert. Man weiß es jetzt noch nicht.“ Eine ähnliche Meinung hat Trainerkollege Christopher Erb von der SG Blankenau/Stockhausen (A-Liga Lauterbach/Hünfeld). Einzig auf die Regelung mit den Heimspielen schaut der 36-Jährige kritisch. „Wer darf das Derby daheim spielen? Am Ende des Tages ist das auch eine monetäre Frage für die Vereine.“ Abgesehen von der Entscheidung in welchem Modus gespielt wird, haben die vier Kreisfußballwarte zudem den Starttermin vom 15. August auf den 8. August vorverlegt. Eine Entscheidung, die viele Trainer nicht stört. „Wie viele Vereine trainieren auch wir bereits seit zwei Wochen. Wir haben also jetzt noch sieben Wochen Zeit“, zeigt sich Erb gelassen. Günther fügt hinzu: „Zudem bin ich froh, dass sich die Region auf ein einheitliches System geeinigt hat. Das ist für die Zuschauer schöner.“

Einfachrunde

In einer Quali-Runde spielen alle Teams der Liga einmal gegeneinander. Danach wird die Liga geteilt. Beispielsweise die Kreisoberliga Mitte in zwei Achter-Staffeln. Die ersten Acht spielen um den Aufstieg, die letzten Acht gegen den Abstieg. In die Play-off- und Play-down-Runde werden die Punkte aus den Spielen gegen die Teams mitgenommen, die wieder in der gleichen Liga sind. Staffeln mit 16 Teams kommen in Summe auf 22 Spiele, Staffeln mit 14 Teams auf 19 Spiele.