Blau und weiß wird 100 Jahre

05.07.2024

Der SC Soisdorf feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag: Im Mittelpunkt stand in dieser Zeit zumeist der Fußball. Acht Meisterschaften schlagen seitdem zu Buche. Fünf davon in der B-Liga, 1997 und 2013 holte man aber auch zwei Titel in der A-Liga.

Die erfolgreichste Spielzeit in der Geschichte des Soisdorfer Seniorenfußballs war die Saison 1997/1998. Gerade erst frisch aus der A-Liga Hünfeld aufgestiegen, „rockte“ die Mannschaft des damaligen Trainers Erwin Volkenand als Neuling auch die Kreisoberliga Nord (damals Bezirksliga Nord). Hinter Meister TSV Friedewald holten sich die Soisdorfer die Vizemeisterschaft und standen in der Relegation zur Gruppenliga. Hier wurde der ganz große Wurf aber in den Spielen gegen den FV Horas (2:3), die SG Rückers (1:3) und den VfB Heringen (1:4) verpasst. Spieler in dieser erfolgreichen Zeit waren unter anderem Leute wie Torwart Daniel Freidhof, Marco Pomnitz, Klaus Abel, Andreas Köller, Wolfgang Juling, Mario Keilwerth, Winfried Jost, Richard Walk, Marco Jost, Torsten Schüler, Johannes Förster, Gerald Stark, Angelo Jost, Johannes Förster und Norbert Schiffhauer.

Ansonsten standen die Meisterschaften der Jahre 1950, 1959, 1963, 1971, 1979 (alle B-Liga) sowie 1997 und 2013 (beide A-Liga) im Mittelpunkt. Dazu gewann die zweite Mannschaft 2009 den Titel als Meister in der C-Liga.

SC Soisdorf: Tradition seit 100 Jahren beim Sportclub

Ein wichtiger Bestandteil des SC Soisdorf war über viele Jahre auch die Frauenfußball-Abteilung, die 1987 gegründet wurde und die für die größten Erfolge des Vereins sorgte. Insgesamt holten sich die SCS-Frauen sechs Meisterschaften. Allen voran steht der Aufstieg in die Hessenliga im Jahr 1995/1996. Im Jahr davor erreichten die Frauen das Endspiel um den Hessenpokal (1:6 gegen den TSV Eschollbrücken). Die Finalteilnahme genügte dem Team um Trainer Richard Walk aber, um sich für die erste Runde im DFB-Pokal zu qualifizieren. Hier zog man mit dem amtierenden deutschen Vizemeister TuS Ahrbach das große Los und hielt bei der 0:3-Heimniederlage im August 1995 sogar richtig gut mit. Im August 2017 feierte der Verein das 30-jährige Bestehen der Abteilung mit einem Freundschaftsspiel gegen den mehrfachen Deutschen Meister und DFB-Pokalsieger FFC Frankfurt. Dieses Spiel ging mit 1:29 jedoch historisch hoch verloren. Auch im weiblichen Nachwuchsbereich war Soisdorf lange Zeit führend, stellte von 1992 bis 2007 eine eigene Mädchenmannschaft.

Generell sorgte die Jugendarbeit für Furore, mit der man in Soisdorf bereits in den 1970er-Jahren die Aufmerksamkeit im gesamten Landkreis auf sich zog. 1982 startete Soisdorf dann gemeinsam mit dem Nachbarn Großentaft die JSG Großentaft/Soisdorf. Jetzt war der Club ein Aushängeschild in Sachen Nachwuchsarbeit und machte sich in ganz Hessen einen Namen. 1985 holte man sich bei den B-Junioren die Bezirksmeisterschaft, die die JSG im Jahr danach nochmals gewann und den Triumph mit dem Gewinn des Landratspokals krönte. 1987 wurde der legendäre Jahrgang 1969 und 1970 auch bei den A-Junioren Bezirksmeister. Gegner waren zu dieser Zeit Großvereine wie der KSV Hessen Kassel oder der KSV Baunatal. 1999 endete die 17-jährige Ära Großentaft/Soisdorf.

SC Soisdorf: Frauen spielten einst im DFB-Pokal

Von 1979 bis 2014 wurde beim SC Soisdorf auch Frauengymnastik angeboten und seit 1980 wird im Verein Tischtennis in einer gesonderten Abteilung gespielt.

Ob sich die Soisdorfer Gründer all das Engagement und das hohe Lebensalter ihres Sportclubs bei der Gründung 1924 vorstellen konnten? Wahrscheinlich nicht. Denn wie überall kam der Sport auch in Soisdorf früh aus dem Tritt. Zwölf Jahre nach der Gründung stoppte der Zweite Weltkrieg alle sportlichen Aktivitäten. Von Juli 1936 bis Ende 1946 ruhte der Sport in Soisdorf. Im März 1947 traf man sich dann mit 50 Jugendlichen, um die mögliche Fortsetzung der Sporttradition zu erörtern. Wenig später, am 18. Mai, stieg das Gründungsfest mit dem ersten Fußballspiel nach den Kriegswirren.

Ganz früh war der Sportplatz „Am Lehnchen“ die Heimat des SCS. In der 1950er-Jahren wechselte der Verein dann auf den alten Sportplatz „Am Hauck“, dem heutigen Gelände. Doch der Platz blieb lange ein Sorgenkind. Erst als man ein weiteres Grundstück erwerben konnte und der Platz entsprechend verändert werden konnte, ging es vorwärts. Im August 1966 folgte hier die Einweihung des umstrukturierten Geländes. Das erste Spiel bestritt der SCS am gleichen Tag gegen den VfL Mansbach (4:4).

Dies alles war Grundlage für den Neubau des Vereinsheims, der im September 2013 seinen Spatenstich hatte. Im Mai 2015 wurde das neue Sportlerheim mit seiner herrlichen Sonnenterrasse und der kleinen Tribüne offiziell eingeweiht.

Programm Mittwoch, 3. Juli bis Sonntag, 7. Juli: Soisbergpokal mit den Endspielen am Sonntagnachmittag. Samstag, 6. Juli: Festkommers mit Franz Habersack. Donnerstag, 11. Juli: Auftakt zum Gemeindepokal über vier Tage bis zum 15. Juli.