Petersberg steigt in die KOL ab

Das große Wunder bleibt aus – Bildergalerie

29.05.2022

Der letzte Spieltag der Gruppenliga-Abstiegsrunde hat eine Menge Spannung geboten. Der RSV Petersberg war auf Schützenhilfe von Elters/Eckweisbach/Schwarzbach und Gundhelm/Hutten angewiesen. Dazu brauchte es einen Sieg gegen Oberzell/Züntersbach. Nicht alles ist eingetreten und so musste der RSV trotz des 3:1 (2:0)-Erfolgs am Ende den bitteren Gang in die Kreisoberliga antreten.

Der RSV Petersberg tat alles Mögliche, um das schier Unmögliche doch noch zu schaffen. Es brauchte ein Wunder, damit die Gruppenliga noch gehalten wird. Hünfeld II durfte gegen Gundhelm/Hutten nicht so viele Punkte holen wie der RSV, da dieser das direkte Duell verloren hatte und Kerzell durfte nicht gewinnen. Und tatsächlich sah es bis zur 43. Minute exzellent aus. Denn Kerzell lag hinten gegen Elters/Eckweisbach/Schwarzbach und bei Hünfeld II stand es Remis. Dann traf aber der HSV in persona Laurin Waider und Petersberg war abgestiegen. Auch in Hälfte zwei änderte sich daran nichts, da neben Hünfeld auch noch Kerzell gewann. Somit steigen der RSV und der HSV II auf dramatische Art und Weise ab. "Wir sind alle unfassbar enttäuscht. Eigentlich haben wir das aufgrund der Leistung nicht verdient", konstatierte Trainer Jürgen Krawczyk. Dabei spielte der RSV offensiv, mutig und kämpferisch gegen Oberzell. Nach 14 Minuten sorgte ausgerechnet Hünfelds Neuzugang Karlo Vidovic für das 1:0. Er spielte Keeper Robin Dorn aus und lupfte den Ball vom Sechzehnereck ins lange Eck. Es folgte eine weitere Drangphase, die in der 30. Minute in einem Foulelfmeter mündete, den Vidovic rausholte. Danu Bojii behielt die Nerven und verwandelte sicher rechts unten. "Wir haben super gespielt und waren heute auch wirklich besser. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen", so der RSV-Coach.

Petersberg erledigt seine Hausaufgaben

Ähnlich lief es in Hälfte zwei: Oberzell lauerte das gesamte Spiel auf Konter und ließ den RSV spielen. Diese Taktik ging in der 65. Minute auf, als es auf der Gegenseite einen Foulelfmeter gab. Simon Ankert traf - wie bereits Bojii - unten rechts. "Auf dem großen Platz ist das nicht das schlechteste, wenn man mit hohen Bällen agiert. Aber uns hat die Spritzigkeit gefehlt", sagte Oberzells Trainer Michael Jäger, der den verein nach drei Jahren verlässt. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Paul Dimitri Mebounez Bonny veredelte den Gegenangriff zum 3:1 (68.). Auch Yannik Kohlhepp, der für Robin Dorn ins Tor musste, konnte den Einschlag nicht verhindern. Mehrmals hätte der RSV sogar noch erhöhen können, aber Kohlhepp hielt überragend. Nach Schlusspfiff herrschte eine komische, nahezu gespenstische Stimmung vor. Denn obwohl der RSV seine Hausaufgaben erledigte, muss er in der kommenden Saison eine Liga tiefer antreten. "Normalerweise gehören wir nicht in die Kreisoberliga. Wir haben in der Abstiegsrunde sieben Spiele gewonnen und stehen eigentlich auf dem ersten Platz. Aber wir müssen nach vorne schauen", so Krawczyk, der den direkten Wiederaufstieg schaffen möchte. Ein ganz bitterer Tag für die Mannschaft von Petersberg, zumal es bis zur 43. Minute sehr gut aussah. Die Spieler blieben auf dem Rasen sitzen und liegen und verstanden die Welt nicht mehr, als sich die Ergebnisse der Parallelspiele herumgesprochen haben. Anschließend bildeten sie einen Kreis und sprachen über das Spiel. Man gewinnt eben als Mannschaft und verliert als Mannschaft. "Die Mannschaft bleibt im Großteil zusammen. Das war auch die Bedingung, dass ich bleibe. Deswegen bleibe ich auch gerne in Petersberg. Ich hoffe, uns geht es in der Kreisoberliga nicht wie dem Hamburger SV", meinte Krawczyk mit einem Schmunzeln. Oberzell/Züntersbach hingegen tütete den Klassenerhalt frühzeitig ein. Ein guter Abgang für Trainer Michael Jäger. "Das ist ein großer Erfolg für den Verein. Du musst erst mal fünf Teams hinter dir lassen." Auch wenn ihm manchmal die Konstanz fehlte, freute er sich dennoch und verlässt den Verein mit einem guten Gefühl.

Die Statistik

RSV Petersberg: Goldbach - M. Aschenbrücker, Bott, Stupp - Ickler (76. S. Aschenbrücker), Bojii, von Pazatka-Lipinski, Sammet - Ehresmann (85. Bug), Mebouniz Bonny, Vidovic (87. Bislimi). SG Oberzell/Züntersbach: R. Dorn (49. Kohlhepp) - Kühlthau, Kraft, Bissinger, Lotz (75. J. Dorn) - Föller, Müller - V. Ankert, Eichholz (57. Fehl) - J. Ankert, S. Ankert. Schiedsrichter: Julian Rohrbach (SV Niederaula). Zuschauer: 250. Tore: 1:0 Karlo Vidovic (14.), 2:0 Danu Bojii (30. Foulelfmeter), 2:1 Simon Ankert (65., Foulelfmeter), 3:1 Paul Dimitri Mebounez Bonny (68.).