Das tat Balz nicht, wie man hätte denken können, im Auftrag einer der beiden Mannschaften, die gerade am Sonntag enormes Verbesserungspotenzial offenbarten. Balz verrichtete seinen Job als Personal Coach im Auftrag eines einzelnen, ehrgeizigen Spielers, dessen Name der Sportredaktion bekannt ist, der aber ungenannt bleiben soll. Nur so viel: Der durchaus gut veranlagte junge Mann erwischte einen rabenschwarzen Tag und spielte so schlecht, wie ihn die Sportredaktion noch nie spielen sah. Der Verdacht liegt nahe, dass das Wissen darum, gefilmt zu werden, den Spieler ganz besonders nervös machte. Nach der Trennung von Manuel Grauel wird zudem ab nächster Woche Alexander Balz mit seinem Sterbfritz/Sannerzer Mannschaftskameraden Philip Müller das punktlose C-Junioren-Hessenligateam des JFV Bad Soden-Salmünster übernehmen.
Große Freiheit
Anton Balz ist seit zwei Spielen nicht mehr Spielertrainer von Gruppenligist Gundhelm/Hutten, der am Sonntag gegen Oberzell/Züntersbach für die Playdown-Rechnung erst die Punkte fünf bis sieben einfuhr – sofern O/Z die Playoffs überhaupt verpasst. Balz hat Abstand davon genommen, weiter für sein altes Team zu spielen. „Ich genieße es gerade, sonntags ohne jeden Druck aufzustehen und zu sagen: Mensch, an diesem oder jenem Sportplatz war ich ja noch nie, da fahre ich einfach einmal hin. Eine solche Freiheit habe ich seit Ewigkeiten nicht gehabt.“ Wie es mit ihm weitergehen soll, wisse er nicht, sagt der 36 Jahre alte Mittelfeldspieler: „Grundsätzlich möchte ich weiter als Trainer arbeiten, das hat mir viel Spaß gemacht. Aber falls da nix kommt, bin ich auch gerne bereit, einfach nur zu spielen. Ich bin noch zu jung, zu fit und zu fußballbegeistert, ich will auf alle Fälle noch ein bisschen kicken.“ Von der SG ist Balz nicht im Bösen geschieden: „Als erste Trainerstation war das eine Supersache. Und sollte ich ein Angebot als Spielertrainer erhalten, dann wäre es von Vorteil, wenn mich der Verein ähnlich begeistern würde, wie Gundhelm/Hutten.“ Balz hatte vor zweieinhalb Jahren Daniel Stolberg als Spielertrainer abgelöst und war auf Anhieb mit der Spielgemeinschaft in die Gruppenliga aufgestiegen. / oi