Sechser Nico ordnete, kurbelte und trieb an, der auf der Zehn aufgebotene Timo hielt die Müser Abwehr auf Trab, setzte laufstark, mit Übersicht und Spielwitz, Flügel und Sturmspitze ein – und war sich auch für defensive Aktionen nicht zu schade. Für Timo Bensing war es das erste Gruppenligaspiel von Beginn an und das zweite überhaupt; eine Woche zuvor war er beim 0:3 in Großenlüder eingewechselt worden. Heimatverein der Bensings ist der SV Teutonia Wallroth. Weil der seinerzeit keine A-Jugend stellte, wechselte Nico nach Hohenzell, Timo folgte, es kam schließlich zu drei gemeinsamen Jahren in der Hohenzeller Seniorenmannschaft. Dann rief die Heimat, für zwei Spielzeiten waren beide für Wallroth aktiv. Und als die Teutonia ihre Eigenständigkeit aufgeben musste und sich mit dem TSV Hintersteinau und dem SV Breitenbach zusammenschloss, zählten die Brüder zur Gründungsmannschaft der SG Distelrasen und stiegen mit ihr in die A-Liga auf. Dann trennten sich die Wege, der eine (Nico) ging mal ins Ausland, der andere (Timo) schlug in Darmstadt seine Zelte auf, wo er es zum Wirtschaftsingenieur Maschinenbau gebracht hat. Nico war nach der Rückkehr aus Malta für Helvetia Kerzell aktiv und wechselte schließlich zur SG K/U, Timo schnürte sporadisch für die Distelrasen-Reserve die Stiefel. Sechs Jahre haben die Brüder also gemeinsam gespielt, sechs Jahre waren sie getrennt, im nun „verflixten siebten Jahr“ (Nico Bensing) sind sie bei der SG Kressenbach/Ulmbach wieder vereint. „Wir wollten beide wieder gemeinsam in einem Team stehen, und Timo hat gesagt, ich solle halt mal sehen, dass ich ab und zu für die Reserve auflaufe, weil er sich auch aus beruflichen Gründen selbst eher in der zweiten Mannschaft gesehen hat“, erzählt Nico Bensing. „Da habe ich ihm aber eine klare Absage erteilt. ,Gib Gas, mach’ die Vorbereitung mit und spiel’ Erste!‘, habe ich ihm gesagt. Timo hat dann wieder Blut geleckt und sich stellenweise sogar Urlaub genommen, um ins Training zu kommen. Dass sich das gelohnt hat, sehen wir nun.“ / oi