Prominente Beispiele, die gleich einige Ligen übersprangen, gibt es immer wieder. Daniel Hanslik ist eine in Osthessen bestens bekannte Personalie, die ohne je ein Nachwuchsleistungszentrum gesehen zu haben, nun beim 1. FC Kaiserslautern in der Zweiten Liga aufläuft. Oder aber Hendrik Weydandt, der 2014 noch in der Kreisliga spielte, ehe er sich 2018 in der Bundesliga bei Hannover 96 fand. Mit solch großen Namen kann man Eich nicht vergleichen – und dennoch verlief sein Start verhältnismäßig gut. Im ersten Pflichtspiel nach seinem Wechsel vom TSV Langenbieber ging es im Kreispokal-Viertelfinale gegen Verbandsliga-Konkurrent SG Johannesberg. Eich wird eingewechselt, erzielt in der 117. Minute den 2:1-Siegtreffer. Ein paar Tage später, im Kreispokal-Halbfinale gegen Viktoria Bronnzell, wird der 24-Jährige erneut eingewechselt. Wieder trifft er, jedoch nur zum Ehrentreffer beim 1:3. Was sich daran erkennen lässt? Der Stürmer weiß, wo das Tor steht. Ob Verbandsliga oder A-Liga spielt keine Rolle. „Grundsätzlich ist es nichts anderes. Manchmal muss man einfach nur drauf schießen, sich gar nicht zu viele Gedanken machen. Dennoch ist zu spüren, dass die Torhüter ganz anders als in der A-Liga auftreten“, gesteht Eich. Nach drei A-Liga-Jahren und einer B-Liga-Saison in Langenbieber wollte er es sich noch mal beweisen. Deshalb kommunizierte er beim TSV, dass bei einem entsprechenden Angebot er gerne wechseln wollen würde. Einige Gruppenligisten fragten an, erst zu einem späteren Zeitpunkt kam Ehrenberg um die Ecke. „Die Bemühungen waren immens“, erklärt er den Wechsel zur SGE. „Ich muss es probieren. Klappt es nicht, geht es eben zurück nach Langebieber. Aber ich wollte mir nie vorwerfen lassen, es nicht versucht zu haben.“ Was ihm noch fehlt, ist das perfekte Fitnesslevel. Zu Beginn der Vorbereitung erwischte es ihn mit Corona, die Folgen spürte er noch einige Trainingseinheiten. Das „totale Neuland“ sei es gewesen, die Übungseinheiten nicht zu vergleichen mit denen aus Eichs Vergangenheit. „Die Jungs sind fit, ich hingegen brauche wohl noch einige Wochen. In der A-Liga hat es immer gereicht, weil die Ruhephasen während des Spiels viel mehr sind. Nun geht es hin und her. Fußballerisch ist es natürlich auch eine ganz andere Welt. Es macht aber richtig viel Spaß“, sagt Eich, der ob der Geschehnisse in der Vorbereitung wohl zum Ligastart mit der Joker-Rolle vorliebnehmen muss. Der Brocken könnte größer nicht sein, bei Titelkandidat SG Bad Soden (Sonntag, 15 Uhr) gastiert die Elf von Meik Voll. Ob eine Überraschung gelingt? Nachdem zuletzt bis zu 14 Spieler ausfielen, käme es einer Sensation gleich.