„Mir war es wichtig, in meinem ersten Seniorenjahr so viel Spielzeit wie möglich zu haben. Ich wollte nicht gleich meine Grenzen testen, sondern mich zunächst an die Herren gewöhnen“, erklärt Möller, hinter dem ein turbulentes Jahr liegt. Erst vor der Saison hatte sich der 19-Jährige dem FVH angeschlossen, um zum Abschluss der Juniorenzeit noch einmal in der Hessenliga anzugreifen. Doch die Truppe von Stephan Fröhlich stellte sich nicht als konkurrenzfähig heraus, so dass sich immer mehr Spieler vom Verein abwendeten und Horas aus der Hessenliga zurückziehen musste. Die Akteure, die noch übrig geblieben waren, sollten in der zweiten Mannschaft in der Gruppenliga geparkt werden. Möller aber wurde in der Wintervorbereitung in die Senioren integriert. Im Kreispokal-Viertelfinale gegen die SG Johannesberg kam der Steinauer zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz und machte über die rechte offensive Außenbahn mit seiner Schnelligkeit reichlich Alarm. Nicht einmal vier Minuten stand er nach seiner Einwechslung auf dem Platz, ehe er sein erstes Tor vorbereitete. Am Ende musste sich Horas dem Favoriten erst im Elfmeterschießen geschlagen geben.
43 Tore in 22 Spielen bei den C-Junioren
Es blieb aufgrund der Corona-Pause der einzige Einsatz, dennoch darf sich Möller als Aufsteiger fühlen. Auf dem am Samstag stattfindenden außerordentlichen Verbandstag des Hessischen Fußball-Verbands wird vermutlich endgültig entschieden, dass der FV Horas die Kreisoberliga Mitte als Meister in die Gruppenliga verlassen darf. „Ich kenne die Liga noch nicht so gut, denke aber, dass alles passieren kann. Vielleicht sind wir eine Wundertüte und können oben mitspielen“, hofft der Offensivmann, der in der kurzen Zeit schon einen tollen Eindruck seiner neuen Mannschaft gewinnen konnte. „Wir haben eine gute, junge Truppe und verstehen uns super. Ich fühle mich sehr wohl, auch Trainer Julian Wehner und das Umfeld sind top.“ Auch deshalb schlug der 19-Jährige, der vor kurzem sein Abitur bestanden hat, höherklassige Offerten aus. Dabei sind Vereinswechsel nicht neu für ihn: In der C-Junioren-Gruppenliga erzielte er 2015/2016 43 Tore in 22 Spielen für den JFVFulda „Borussia“, schnell wurden andere Vereine aufmerksam. Über Regionalauswahl-Kollege Max Wilhelm fiel die Wahl 2017 auf den KSV Baunatal. 1000 Kilometer pro Woche pendelte Möller, um auf Hessenliga-Ebene spielen zu können. „Es war mein schönstes Jugendjahr“, sagt der Steinauer, der aber durch einen Muskelbündelriss zurückgeworfen wurde und über Nüsttal/Hofbieber/Dammersbach den Weg nach Horas fand. Und dort nun auch bei den Senioren Eindruck hinterlassen möchte.