Eintracht: Bangen um Marmoush, gute Laune beim „Bruder“

10.09.2024

Eintracht-Profi Fares Chaibi zittert um den leicht verletzten Omar Marmoush, ist aber guter Dinge und erwartet von der neuen Saison: „Mehr Tore, mehr Vorlagen, mehr Spielzeit.“

Mittelfeldspieler Hugo Larsson hat am Dienstagvormittag das Training bei seinem Stammverein Eintracht Frankfurt aufgenommen. 90 Minuten hielt der Schwede durch, problemlos, für die Partie am Samstag beim VfL Wolfsburg ist mit ihm zu rechnen. Das ist insofern eine Erwähnung wert, weil der Schwede ja erst kürzlich von der Nationalmannschaft abgereist ist. Eine leichte Verletzung, hieß es von Seiten des schwedischen Verbandes, sei schuld daran. In Wahrheit ist die vorzeitige Rückkehr nach Frankfurt wohl eher auf einen Streit zwischen Nationaltrainer Jon Dahl Tomasson und dem 20 Jahre alten Spieler zurückzuführen. Die beiden haben sich offenbar überworfen.

Auch schon wieder zurück im Stadtwald ist Omar Marmoush. Früher als geplant. Der Ägypter hat sich bei der Nationalmannschaft das Außenband im Knie überdehnt und wird nun eingehend untersucht. Die Eintracht geht – Stand jetzt – davon aus, dass er in Wolfsburg wird auflaufen können. Könnte aber vielleicht auch eng werden. So genau weiß man es noch nicht. Sollte Marmoush ausfallen, stünde Igor Matanovic bereit.

Fares Chaibis würde einen Ausfall des Kumpels bedauern. Denn die beiden haben eine enge Bande geknüpft. „Er ist wie ein großer Bruder für mich“, sagt Chaibi lächelnd. „Wir haben eine besondere Verbindung, ich bin sehr froh, dass er geblieben ist.“

Fares Chaibi selbst war dieses Mal gar nicht bei der Nationalelf dabei. Der Algerier wurde für die Länderspiele nicht nominiert. Warum, weiß er nicht. Der Trainer verzichtete auf eine Erklärung. Kann man so machen, muss man nicht, ist aber so.

Dabei brennt er darauf, sein Land zu vertreten. „Das ist mir sehr, sehr wichtig. Das ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ Die Pause kam ihm im Endeffekt aber ganz gelegen, weil er aus dem Dortmund-Spiel mit einer leichten Blessur gekommen war, weshalb er auch gegen Hoffenheim nicht in der Startelf stand. „Dass ich nicht dabei war, hatte eigentlich eine positive Wirkung“, sagt er. So konnte er die Zeit nutzen, um sich eingehend behandeln zu lassen. Mittlerweile ist er wieder topfit und voller Tatendrang.

Für die neue Saison hat er sich einiges vorgenommen. Einfach zusammengefasst klingt das so: „Mehr Tore, mehr Vorlagen, mehr Spielzeit.“ Er habe nun andere Ansprüche und Ambitionen, schließlich sei er schon ein Jahr in Frankfurt. Eine Zeit, die er aber gebraucht habe, um anzukommen. „Ich bin ein Familienmensch, das ist meine erste Auslandsstation. Das braucht seine Zeit. Ich fühle mich aber jetzt sehr wohl, habe mich gut eingelebt. Ich freue mich auf die Saison.“ Und klar ist ja: Wer sich geborgen und gut aufgehoben fühlt, bringt für gewöhnlich bessere Leistungen.

Er glaubt auch, dass die Mannschaft in sich gewachsen ist. „Wir hatten letztes Jahr viele neue Spieler, das braucht Zeit. Aber wir haben sie genutzt, um gute Verbindungen zu schaffen. Die Mannschaft ist reifer, wir haben ein gutes Team.“

Und dann ist da ja noch die vergebene Großchance in Dortmund. Darüber ärgert sich der Mittelfeldmann noch immer, aber nur ein bisschen, er kann schon wieder lächeln. „Das war ein wichtiger Augenblick, klar, aber leider habe ich die Chance vergeben. Aber ich habe das abgehakt, ich bin ein Mensch, der nach vorne schaut.“ Nach Wolfsburg zum Beispiel, Samstag in der Autostadt, drittes Saisonspiel. „Da wollen wir Vollgas geben, wir peilen ganz klar einen Sieg an.“