Eintracht-Boss nach Pokal-Aus sauer: „Systemausfall von allen“

05.12.2024

Eintracht Frankfurt wurde im Achtelfinale des DFB-Pokals von RB Leipzig überrollt. Sportvorstand Markus Krösche nahm kein Blatt vor den Mund.

Frankfurt - RB Leipzig hat den Höhenflug von Eintracht Frankfurt am Mittwochabend jäh gestoppt. Nach sieben Siegen in Serie, gingen die Hessen mit 0:3 im Achtelfinale des DFB -Pokals bei den Sachsen baden. Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller war komplett chancenlos und mit dem Ergebnis am Ende sogar noch gut bedient. Im 20. Pflichtspiel der Saison legten die Frankfurter ihre bisher schwächste Performance hin und gaben somit eine Titelchance aus der Hand. Sie überwintern somit nur noch in zwei Wettbewerben.

Krösche enttäuscht nach Pokalaus in Leipzig

Sportvorstand Markus Krösche suchte nach Abpfiff daher auch keine Ausreden : „Wir sind enttäuscht, weil wir weiterkommen wollten.“ Der 44-Jährige legte in seiner Analyse den Finger in die Wunde: „Von der ersten Minute waren wir fahrig, hatten viele einfache Ballverluste, haben kaum Möglichkeiten herausgespielt. Wir haben uns nicht gut bewegt, nicht scharf genug gespielt und waren im Eins-gegen-Eins immer einen Schritt zu spät. Das ist die Basis, um in der Lage zu sein, Tore zu schießen.“

Der Eintracht-Macher war schon in den Wochen zuvor stets kritisch. Krösche ist bewusst, dass für eine erfolgreiche Saison alle Rädchen ineinandergreifen müssen. In Leipzig gelang den Hessen vor ihren stimmgewaltigen Fans nichts. RB war stets ein bis zwei Schritte schneller - physisch und gedanklich. Die Eintracht lief naiv in die Pressingfalle der Sachsen, die zweimal perfekt zuschnappen konnte. Auch beim Aufsammeln von zweiten Bällen waren die Leipziger griffiger und bissiger. Während die Eintracht in 90 Minuten nicht eine klare Torchance herausspielen konnte, hätte RB noch weitere Treffer erzielen können.

Fans zeigen Verständnis für den schwachen Auftritt der Eintracht

Krösche stellte klar: „Das zeigt uns, dass wir viele Bereiche haben, in denen wir uns weiterentwickeln müssen. Es war ein Systemausfall von allen.“ Dies könne passieren, sei in einem Do-or-Die-Spiel jedoch noch ärgerlich als sonst. Bereits im vergangenen Jahr war im Pokal-Achtelfinale nach einem blamablen 0:2 bei Drittligist Saarbrücken Ende der Fahnenstange. Die Stimmungslage war vor zwölf Monaten aber insgesamt nicht annähernd vergleichbar mit der aktuellen Atmosphäre rund um den Klub. Die Bilanz der Hessen bleibt mit wettbewerbsübergreifend 14 Siegen und drei Remis aus 20 Partien hervorragend. Und in Leipzig, daran ändert auch eine Krise nichts, kann man ausscheiden. Das ist keine Schande.

So fiel auch die Reakton der Anhängerschaft herzlich und warm aus . Es gab nach dem Abpfiff in Leipzig weder Pfiffe noch Unmutsbekundungen der über 4.000 mitgereisten Fans, sondern Applaus und Gesang für das an sichtlich geknickte Team. Und auch in den sozialen Netzwerken blieben die Bewertungen größtenteils wohltuend differenziert. Niemand leugnet den ganz schwachen Auftritt. Aber es herrscht Verständnis für das Team nach einem Mammutprogramm inklusive enormen Reisestress in den vergangenen Wochen.

Krösche kündigt an: „Morgen drücken wir Reset“

Diese Reaktion tat den Eintracht-Profis nach dieser herben Enttäuschung sichtlich gut. Krösche kündigte daher auch voller Überzeugung an: „Morgen drücken wir Reset und fahren wieder hoch.“ Denn es gilt, den Frust rasch aus den Klamotten zu schütteln und sich auf Spieltag 13 gegen den FC Augsburg, der erst ganz spät nach Elfmeterschießen beim Zweitligisten in Karlsruhe weiterkam, vorzubereiten.