"So kurz nach dem Spiel ist es schwierig, das alles sacken zu lassen", sagte Fil zum Auftakt der Pressekonferenz im Bad Vilbeler Vereinsheim. "Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen gegen eine starke Bad Vilbeler Mannschaft, die heute wahrscheinlich nicht ihren besten Tag hatte. Im spielerischen Bereich haben wir im Vergleich zu den letzten Wochen gute Akzente gesehen", gab der Coach zu Protokoll und stellte auch aufgrund seiner Erfahrungen mit der Spvgg. 05 Oberrad von 2014 bis 2016 in dieser Spielklasse nüchtern fest: "Meiner Meinung nach reicht das nicht aus, um in dieser Hessenliga zu bestehen. Aus dem einfachen Grund, weil es noch viel stärkere Mannschaften als Bad Vilbel gibt. Die ganzen Kaliber aus dem hohen Norden oder dem Osten müssen wir ja auch noch bespielen. Wir wollen natürlich die Nerven behalten und das müssen wir auch. Wir haben aus fünf Spielen nur einen Punkt und wenn man einmal da unten drin ist, wird es natürlich sehr schwer", führte Fil aus. Nur im Heimspiel gegen die Spvgg. 03 Neu-Isenburg war beim 2:2 ein Zähler rausgesprungen, die anderen vier Partien - davon zwei gegen den Kreisrivalen Bad Vilbel - gingen verloren. "Ich kann nur an die Mannschaft und den Verein appellieren, die Ruhe zu bewahren. Ich denke, dass wir jetzt in den nächsten Spielen die Punkte holen müssen, weil da kommen Mannschaften auf Augenhöhe. Wir müssen so schnell wie möglich ein paar Punkte mehr holen", forderte Fil. Mangelnde Kommunikation wollte der TGF-Trainer nicht als Problem ausgemacht haben, nachdem er darauf von einem bekannten lokalen Wetterauer Journalisten gezielt darauf angesprochen worden war. Gleichwohl gestand er ein: "Klar gibt es Situationen, in denen mehr Emotionen angebracht sind. Wir haben viele neue Spieler, die Mannschaft muss sich erst finden. Ich brauche keine Emotionen, sondern den Fußball den wir spielen und leben wollen. Da haben wir ansatzweise gezeigt, dass wir das können. Das müssen wir aber besser machen und dann werden auch die Punkte kommen", so Fils Analyse.
"Das muss sich alles einpendeln"
Wechselnde Abwehrformationen und das Fernbleiben von Neuzugang Sebastian Bartel (TSV Lehnerz) waren darüber hinaus Gegenstand der Pressekonferenz, die sich aufgrund ausgiebiger Fragestellungen ungewöhnlicherweise stark in die Länge zog. Letztlich beantwortete Fil das Fehlen einzelner Akteure im Kader mit dem Statement: "Wir haben 26 Spieler und da kann es mal passieren, dass Fußballer nicht im Kader sind. Ich kann hier auch noch zehn andere aufzählen, die nicht im Kader waren." Selbst ein Luca Grölz, als Abwehr-Stabilisator von den Sportfreunden Siegen geholt, habe es zuletzt schlicht und ergreifend nicht in den 18er-Kader geschafft. "Wir haben sehr viele neue Spieler und haben drei oder vier Stammspieler verloren. Die jungen Spieler, die hinten dran stehen, das muss sich alles einpendeln. Die Zeit haben wir eigentlich nicht mehr. Es kann auch passieren, dass wir in dieser Woche noch den einen oder anderen Spieler präsentieren werden", wollte Fil weitere Neuzugänge nicht ausschließen. "In einigen Schlüsselpositionen fehlt die Qualität. Florian Decise fällt wahrscheinlich bis zur Winterpause aus. Da ist der Taktgeber im Mittelfeld nicht gegeben. Mit Bartel hätten wir mehr Stabilität im Zentrum gehabt. Das soll alles aber keine Entschuldigung sein. Alle Spieler sind für die Hessenliga geholt worden. Ich bin als Trainer mitverantwortlich für die Transfers und da müssen wir uns hinterfragen, ob wir alles richtig gemacht haben. Wir vertrauen den Jungs und wollen ihnen die Zeit geben", betonte Fil. Gleichzeitig zeigte sich der 42-jährige selbstsicher: "Ich weiß, dass wir es schaffen werden, drei Mannschaften hinter uns zu lassen am Ende der Saison." Am Ende lüftete Fil auch das Geheimnis bezüglich der Abwesenheit Bartels, denn der Abwehrspieler feierte am Wochenende seinen Junggesellenabschied: "Ich hoffe, dass er nur einmal im Leben heiratet. Es war uns bekannt, dass er im Ausland mit seinen Jungs feiert. Ich gönne es ihm und er wird nächste Woche gegen Ederbergland wieder dabei sein."