Julian Zamberk wird in Zukunft die wirtschaftlichen Aspekte des Großunternehmens Eintracht Frankfurt im Blick haben. Mehr noch: Er wird sie verantworten. Der 36-Jährige ist am Dienstag in einer insgesamt fünfstündigen Sitzung vom Aufsichtsrat einstimmig zum Finanzvorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG bestellt worden.
Das ist keine Überraschung, hatte sich, wie die FR am Montag berichtete, in den vergangenen Wochen abgezeichnet. Überraschend ist eher der Zeitpunkt der Übernahme. Denn eigentlich sollte sein Vorgänger Oliver Frankenbach am 30. Juni 2025 aus dem Amt scheiden. Doch auf eigenen Wunsch hin wird das nun schon am Donnerstag der Fall sein. Dann wird der langjährige Eintracht-Finanz-Guru Frankenbach zugleich der Presse letztmalig die Kennzahlen des abgelaufenen Wirtschaftsjahres erläutern. Und das war es dann für den Fachmann.
Am Freitag bereits übernimmt Zamberk die Geschicke. Die Eintracht weiß ihre Wirtschaftlichkeit damit in guten Händen, der Familienvater gilt als absolute Kapazität, die das Vertrauen der Gremien und Mitarbeitenden genießt. Er kennt zudem die Eintracht bestens, arbeitet seit zehn Jahren in verschiedenen Funktionen für den Traditionsverein, zuletzt als Geschäftsführer der Eintracht Frankfurt Stadion GmbH. Er hat sich seine neue, verantwortungsvolle Aufgabe verdient.
„Julien Zamberk ist ein absoluter Experte und hat sich in den vergangenen Jahren innerhalb der Organisation zu einer Führungspersönlichkeit entwickelt“, kommentierte Vereinspräsident Mathias Beck, der gleichzeitig Chef des Kontrollgremiums ist. „Er war immer unser erster Ansprechpartner bei der Nachbesetzung der Position des Finanzvorstands und wir sind sehr froh, mit ihm die Zukunft zu gestalten.“
Gleichzeitig würdigte der neue Präsident auch den hochgeschätzten Vorgänger Frankenbach, der von Vorstandssprecher Axel Hellmann und Beck vor dem Heimspiel im Pokal am Mittwoch (18 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach im Waldstadion verabschiedet wird. „Oliver Frankenbach hat sich jahrzehntelang in den Dienst der Eintracht gestellt und in seiner Amtszeit große Erfolge feiern dürfen. Es ist uns ein großes Anliegen, sein so unfassbar langes Engagement angemessen zu würdigen“, betonte Mathias Beck. „Mit seiner Entscheidung, bereits jetzt seinen Posten aufzugeben und an seinen Nachfolger zu übergeben, ermöglicht er einen reibungslosen Prozess in der Budgetplanungsphase und sorgt im Zuge dessen für Klarheit in den Prozessen. Auch dies verdient Respekt und Anerkennung.“
Zudem ist, wie berichtet, auch die Vertragsverlängerung von Vorstand Philipp Reschke auf den Weg gebracht worden. Das Eintracht-Urgestein, seit 2001 dabei, wird nun bis 2029 die Bereiche Fans, Sicherheit, Ticketing und Merchandising verantworten. Sein vorheriger Vertrag lief bis 30. Juni 2025. „Die Vertragsverlängerung mit Philipp Reschke, der fast schon ein Vierteljahrhundert für unseren Klub tätig ist, ist von einer großen Bedeutung“, bekundete der Aufsichtsratsboss und ergänzte allgemein: „Wir setzen mit diesen Entscheidungen weiter auf Kontinuität, viel Eintracht-Erfahrung und hohe Fachkompetenz.“ Denn: „Wir stehen vor wegweisenden Monaten und haben große Herausforderungen vor der Brust. Wir benötigen dafür neben Geschlossenheit und Fachkompetenz auch die Kenntnisse über Abläufe und Zusammenhänge innerhalb der AG und des Vereins.“
Da darf auch ein alter Bekannter nicht fehlen, Wolfgang Steubing, der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats, der am Dienstag erstmals seit vier Jahren wieder an einer Sitzung teilnahm und sich nun wieder stärker einbringen soll. „Ich schätze Wolfgang Steubing mit seinem großen Erfahrungsschatz, seiner empathischen und vereinenden Art sehr“, sagte Mathias Beck über den 75-Jährigen, der seine gesundheitlichen Probleme überwunden hat. „Er ist eine hochangesehene Persönlichkeit in der Fußballbranche und wir freuen uns sehr, dass er gesundheitlich wieder in der Lage ist, uns mit Rat und Tat zu unterstützen.“