Fußballfrei hat Felix Dorn nur montags

A-Liga Fulda/Lauterbach: Pfordt-Coach managt seine Doppelrolle erfolgreich

21.09.2018

Voll im Soll liegt der FSV Pfordt nach gut einem Viertel der neuen Saison in der A-Liga Fulda/Lauterbach. Zwar kassierten die Schlitzerländer zuletzt eine herbe 0:4-Klatsche in Hattenhof, haben jedoch schon an diesem Wochenende die Möglichkeit, mit einem Erfolg über den direkten Konkurrenten aus Oberrode einen Platz nach oben, nämlich auf Rang drei des Klassements, zu klettern.

Zwei Seniorenmannschaften gleichzeitig zu trainieren. Ganz ehrlich: Warum tut man sich diesen Stress an?

Bislang läuft doch alles ganz gut. Nein, im Ernst, es macht gerade einfach unheimlich viel Spaß, mit beiden Teams zu arbeiten. Auf der einen Seite bin ich Dorfkicker und sehe mich als Teil einer Truppe von Kumpels. Ich gehöre zu denen, die beim Fußballspielen auch den Faktor Geselligkeit schätzen und nach dem Training oder Spiel auch mal ein Bierchen in gemütlicher Runde trinken. Deshalb läuft es auch in Pfordt. Auf der anderen Seite besitze ich die B-Lizenz und bin schon auch daran interessiert, Leistungsfußball spielen zu lassen. Und da ist die Hessenliga der Damen genau richtig. Aber ich muss ein großes Lob an die FSV-Vorstandsetage richten, dass sie mir das ermöglichen. Sie merken natürlich, dass ich unter diesen Bedingungen bei den Jungs richtig Gas gebe, um auch zu zeigen, dass es wirklich funktioniert. In beiden Mannschaften herrscht ein guter Teamgeist, die Kader ziehen sehr gut mit. Aber natürlich ist nicht mehr viel Freizeit da. Wenn alles normal läuft, steht montags nichts an. Die übrigen Tage bin ich am Platz.

Wie fällt Ihre erste Bilanz bei den Herren aus?

Wir sind grundsätzlich natürlich sehr zufrieden. Das gilt vor allem für die Punktausbeute. Klar, gegen Hattenhof und Großenlüder II haben wir zwei rabenschwarze Tage erwischt, an denen wirklich nichts zusammenlief. Gerade gegen Großenlüders Reserve hat so ziemlich alles gefehlt. Das Spiel hatten wir anscheinend im Kopf schon abgehakt. Darüber hinaus haben mich meine Spieler jedoch überzeugt und wir liegen mit dem vierten Platz aktuell voll im Soll.

Was für ein Kader steht Ihnen zur Verfügung?

Wir sind 18 Leute, davon sind drei Spieler aus der Jugend hinzugekommen und versuchen jetzt, den Erfahreneren ein wenig Druck zu machen. Wir haben beim Spielsystem einige Veränderungen vorgenommen, die die Mannschaft sehr gut umsetzt. Außerdem spielen wir kompakt gegen den Ball und helfen bei Ballverlusten gegenseitig vorbildlich aus. Ganz klar fehlt uns ein Knipser. Nominell haben wir keinen echten Angreifer im Kader. Dadurch sind wir aber auch flexibler in der Offensive geworden und ich bin selbst davon überrascht, wer bei uns schon alles Tore erzielt hat. Mit Goalgetter hätten wir freilich den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto.

Wo soll der FSV Pfordt am Ende landen?

Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten fünf. Dass wir ganz oben anklopfen können, kann ich mir nicht vorstellen. Es geht letztlich vor allem darum, den Spaß jeden Sonntag auf den Platz zu bringen. Wir schauen dann von Spiel zu Spiel und wollen natürlich immer drei Zähler einfahren.

Auch am Sonntag gegen Oberrode?

Natürlich auch am Sonntag, zumal wir ein Heimspiel haben. Gegen Oberrode mit den Dogar-Brüdern wird es eine verdammt schwere Partie. Aber wir schauen auf uns und wollen die letzte schlechte Partie in Hattenhof wieder wettmachen. / maz