Es war ein emotionales Aufeinandertreffen zwischen den Stuttgarter Kickers und der SG Barockstadt am Samstag, das letztlich 2:2 endete. Nach Abpfiff kochten die Emotionen über, als sich Samuel Zapico, Fußballtorwart der SG Barockstadt, zum Gebet niederkniete und er dafür Gelb-Rot sah. Die SG Barockstadt hat nun Einspruch gegen diese Gelbe Karte eingelegt.
Fußballtorwart sieht Gelb-Rot wegen Gebet: Verein legt Protest ein
„Wir haben am Montagmorgen fristgerecht Protest gegen die zweite Gelbe Karte eingelegt. Unserer Meinung hat Samuel gar nichts gemacht, nicht provoziert, sondern lediglich seinen Glauben ausgeübt, in dem er ein kurzes Gebet gesprochen hat. In einem freien Land darf so etwas nicht bestraft werden. Weder im Fußball, noch in anderen Teilen der Gesellschaft“, sagt Christian Geisendörfer, der der Sportlichen Leitung angehört. Der Verein begründet den Einspruch auch damit, dass Zapico dieses Ritual nach jedem Spiel ausübe.
Wie die Bilder einer Hintertorkamera zeigen, fängt Zapico im Schlussakkord des Spiels eine letzte Flanke ab, daraufhin beendet der Schiedsrichter das Spiel. Während der Schiedsrichter Richtung Mittellinie läuft und mit Barockstadts Kapitän Patrick Schaaf spricht, halten Barockstadts Verteidiger Kevin Hillmann (Nummer 20) und Marius Grösch (Nummer 15) Spieler der Kickers davon ab, Zapico bei seinem Ritual zu stören. Gleichzeitig stürmt Kickers-Doppeltorschütze David Braig aus weiter Entfernung schnellen Schrittes in Richtung Zapico, um diesem die Meinung zu geigen. Nun reagiert auch der Schiedsrichter und versucht die Rudelbildung aufzulösen, an dessen Ende er Zapico Gelb-Rot zeigt.
Verwarnt worden war der Schlussmann erst wenige Minute zuvor, als er bei einem Abstoß auf Zeit spielte. Der Fall liegt nun dem Sportgericht der Regionalliga Südwest auf dem Tisch, die eine schnelle Entscheidung treffen muss. Schon am Samstag empfängt die SG Barockstadt in der Johannisau die U21 des FSV Mainz 05.