Erstmals seit dem Anschluss an den VfR Stadt Bischofsheim wird ein Spiel in der alten Heimat in Gersfeld ausgetragen. Am Samstag (16 Uhr) geht im Rahmen des Oktoberfestes es gegen den FC Ober-/Mittelstreu, davor spielt die zweite Mannschaft. Die Rückkehr nach Gersfeld ist etwas sehr Besonderes, oder?
Ja, das stimmt. Die Jungs sind froh, wieder zurück nach Gersfeld zu kommen. Der Platz in Bischofsheim ist top, aber daheim ist daheim. Bei den Spielen in Bayern fallen im Schnitt über fünf Tore. Für Trainer ist das zwar nicht immer so schön, wenn man drei Gegentore kassiert, aber für die Zuschauer umso schöner, wenn man dann vorne noch fünf schießt.
Der Kontakt nach Bischofsheim besteht aufgrund der kurzen Wege schon länger. Wie läuft die Zusammenarbeit in den ersten Monaten?
Wir sind sehr gut aufgenommen worden. Die Jungs aus Bischofsheim sind alle sehr locker drauf und haben dafür gesorgt, dass wir uns gut integrieren. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar überrascht, dass sich das Ganze so schnell gefunden hat.
Wie viele Spieler aus dem Gersfelder Team der vergangenen Saison sind den Weg über die Landesgrenze nach Bischofsheim mitgegangen?
Sechs Spieler kommen in der ersten Mannschaft zum Einsatz, sieben bis acht bei der zweiten Mannschaft. Daran sieht man schon, dass es schwierig geworden wäre, eigenständig in Gersfeld zu bleiben. Aber in Bischofsheim gibt es dadurch eine schöne Konkurrenzsituation.
Bischofsheim spielt in der Kreisklasse Rhön oben mit. Ist der Saisonstart für Euch bislang zufriedenstellend?
In der vergangenen Saison stand Bischofsheim bis zum letzten Spieltag nicht auf einem Abstiegsrelegationsplatz, hat dann aber verloren und ist doch noch auf diesen Platz abgerutscht. Platz elf und fünf haben gerade einmal zwei Punkte getrennt, so knapp war das. Wenn man jetzt sieht, dass die Mannschaft in der Liga, die vergleichbar mit unserer A-Liga ist, oben mitspielt, ist das gut angelaufen.
Trotz des Zusammenschlusses mit Bischofsheim ist Ihr Ansatz, das Vereinsleben in Gersfeld nicht aussterben zu lassen. Wie schwierig gestaltet sich das ohne regelmäßigen Spiel- und Trainingsbetrieb in Gersfeld?
Das ist ein Punkt, an dem wir arbeiten. Das ein oder andere Spiel in Gersfeld werden wir noch bekommen, aber wir wollen auch zusehen, dass freitags mal eine Trainingseinheit in Gersfeld stattfindet. Wir mussten uns erst daran gewöhnen, dass das Vereinsheim nicht voll ist.
Ihr Ziel ist es natürlich, in einigen Jahren wieder eigenständig eine Mannschaft mit Gersfeld stellen zu können. Arbeiten Sie da bereits an Möglichkeiten, das in Zukunft wieder schaffen zu können?
In den nächsten zwei, drei Jahren kommt aus der Jugend nicht viel heraus und dass wir in Gersfeld Probleme hatten, Spieler aus Fulda von einem Wechsel zu überzeugen, ist nicht neu. Die Zusammenarbeit mit Bischofsheim funktioniert gut, aber wir sind weiterhin in der JSG Vorderrhön drin. Wenn wir dann eine Spielgemeinschaft mit Bischofsheim hätten, müssten wir aufpassen, dass junge Gersfelder nicht abwandern, weil sie in der Jugend mit anderen Mitspielern zusammengespielt haben.
Ist eine Eigenständigkeit unter diesen Umständen überhaupt noch langfristig möglich?
Ohne Spielgemeinschaft wird es leider nicht gehen. Vielleicht schaffen wir es mal wieder, eigenständig zu sein, aber was ist dann zwei oder drei Jahre später? Diese Frage spielt bei dem Thema eine sehr große Rolle.