Wie wichtig es ist, regelmäßig seine E-Mails zu lesen, beweist der Fall Somov. Denn die Einladung des Nationaltrainers von Kenia, Engin Firat, wäre dem schnellen Außenspieler durchgerutscht. Bereits eine Woche vor dem Spiel gegen Schlüchtern landete die Nominierung in Somovs Postfach, gesehen hat er sie allerdings erst am vergangenen Mittwoch. "Ich checke nicht so oft meine Mails", lacht er. Aber seine Augen strahlen: "Als ich die Mail gesehen habe, konnte ich es nicht glauben. Für mich wird ein Traum wahr, mein Land zu vertreten. Ich hoffe, wir können uns für den Afrika-Cup qualifizieren."
Gegen Kamerun mit Eric-Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern München
Denn darum geht es bei den Spielen gegen Kamerun (4. Juni) und Namibia (8. Juni). Burundi ist ebenfalls noch in Gruppe C vertreten. Plötzlich heißen die Gegenspieler nicht mehr Simon Deuker und Nils Höbeler wie am Samstag gegen Schlüchtern, sondern sind gestandene Profis. Andre Onana von Ajax Amsterdam steht im Tor, Eric-Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern soll die Tore schießen, Karl Toko Ekambi von Olympique Lyon kommt auf über 400 Profi-Spiele. "Die sehe ich normalerweise im Fernsehen. Gegen Stars und mit Stars wie Victor Wanyama zu spielen ist echt riesig", freut sich Somov auf diese Erfahrung. Aber wie wurde Nationaltrainer Firat überhaupt auf Somov aufmerksam? 17 Treffer schoss der Kenianer in dieser Saison, doch sollte die Gruppenliga und Eiterfeld/Leimbach eher unter dem Radar von Nationaltrainern laufen. "Er verfolgt mich schon eine Weile. Ein guter Freund von mir arbeitet für die Nationalmannschaft und hat mich dem Trainerteam vorgestellt. Seitdem bin ich mit ihm in Kontakt und er ist über meine Saison auf dem aktuellen Stand", erklärt Somov, der auch für Somalia hätte spielen können. Seine Entscheidung pro Kenia fiel jedoch auch aufgrund besserer Chancen, an einem großen Turnier wie dem Afrika-Cup teilzunehmen. Sechsmal gelang dies bislang, über die Vorrunde hinaus kam Kenia jedoch nie.
Eintracht Stadtallendorf in Pole-Position um Somov-Verpflichtung?
Nicht nur Engin Firat ist über die Saison Somovs informiert. Seine Geschwindigkeit, Dribbelstärke und nicht zuletzt die 17 Tore haben höherklassige Mannschaften auf den Plan gerufen, gegen Schlüchtern wurde Somov offiziell verabschiedet. Eintracht Stadtallendorf und Hessen Kassel haben ihn auf dem Zettel und wohl bereits Angebote abgegeben. Die besten Karten auf eine Verpflichtung des Flügelspielers scheint die Eintracht zu haben. Eine Entscheidung soll, so Somov, nach dem letzten Spieltag in der Hessenliga fallen. "Ich hoffe, dass ich mein Bestes geben und immer besser werden kann", lautet dessen Zukunftsprognose.