Es kam einem Paukenschlag gleich, als vor wenigen Monaten publik wurde, dass die FSG Hohenroda aufgelöst ist. Über 17 Jahre hinweg war das Miteinander des TSV Ransbach und des VfL Mansbach eine Erfolgsgeschichte. Die FSG war Stammgast in der Kreisoberliga, feierte gar zwei Aufstiege in die Gruppenliga. Die Trennung war eigentlich für den Sommer 2025 angedacht, ehe doch schon zu dieser Saison beide Clubs eigenständig an den Start gehen sollten.
Statt Kreisoberliga heißt es nun also B-Liga – und fast auf den Tag genau nach 22 Jahren erlebt das Hohenroda-Derby ein Revival. Am 15. September 2002 duellierten sich beide zuletzt, mit 1:0 siegte damals Ransbach. Es war ein umkämpftes Spiel, aber schon seit jeher sind diese 90 Minuten geprägt von einer intensiven Spielweise. Beispielsweise am letzten Spieltag der Saison 1989/1990, als Mansbach Ransbach noch die Meisterschaft sowie den Aufstiegstraum zerstören wollte. Oder 1999, als Mansbach das gesamte Spiel dominierte, Ransbach allerdings eine frühe Führung in Unterzahl über die Zeit rettete.
Hohenroda-Derby erlebt Revival nach 22 Jahren in der B-Liga
Das Hohenroda-Derby schlägt aufgrund der Konstellation schon im Vorfeld hohe Wellen, der Hessische Fußball-Verband begleitet das Spiel im Rahmen des „Amateurspiel des Monats“ filmisch. Doch wie steht es um die Brisanz? Längst ist das Miteinander nicht mehr so verbissen wie zu früheren Zeiten, die Spieler und Vereine haben über viele Jahre zusammen gewirkt und kennen sich daher bestens. Von daher will Ransbachs Coach Rene Hofmann nichts von gewetzten Messern wissen. „Es ist eher eine Vorfreude zu spüren. Natürlich ist eine Rivalität in den 90 Minuten erwünscht, aber danach sollte doch das Ziel sein, gemeinsam ein Schoppen zu trinken. B-Liga-Fußball eben, zumal wir nicht im Bösen auseinander sind“, sagt Hofmann, der schon zu FSG-Zeiten über Jahre hinweg für die Reserve zuständig war.
Eine Besonderheit sei das Hohenroda-Derby dennoch, zumal in Zeiten von Spielgemeinschaften der Schritt zur Eigenständigkeit selten ist. „Daher kommt der Hype um das Spiel und deshalb haben wir auch den Spieltermin auf Samstag gelegt. In der Umgebung findet parallel nicht allzu viel statt““, weiß Hofmann, der keinen Favorit im Duell des Tabellenersten gegen den Tabellendritten erkennt: „Es ist ein Derby. Da spielen Bilanzen sowieso keine Rolle. Die Jungs müssen sich auf ein intensives Spiel einstellen, in dem wir die Punkte daheim behalten wollen.“