So wird Kallée das Team, das aktuell von Frank Ullrich gecoacht wird, nur übernehmen, falls es in der kommenden Saison nicht (!) in der Verbandsliga spielt: „Ich werde im Sommer das zweite Mal Vater. Verbandsliga könnte ich nicht stemmen, das wäre einfach nicht machbar. Falls sich der Verein für die Verbandsliga entscheidet, werde ich an allen Ecken und Enden helfen, aber nicht an vorderster Front“, erklärt der kürzlich 36 Jahre alt gewordene Vollblut-Stürmer. Wie aus Kallées Aussage herauszuhören ist, gibt es in Asbach Überlegungen das Team aus der Verbandsliga - auch bei Klassenerhalt - freiwillig absteigen zu lassen. Dies würde bedeuten, dass der Spielverein in der Kreisoberliga einen Neuanfang wagen würde. Kallée bestätigt dies auch. In Asbach herrscht die Angst vor, ein zweites „Hessen Hersfeld“, das in der Gruppenliga nur Kanonenfutter ist, zu werden. Viel hängt davon ab, wer außer Sebastian Schuch (Hünfeld), Andy Pannek und Simon Ewald (Ziel unbekannt) geht.
Rückzug in die Kreisoberliga?
Die zweite Bedingung Kallées dreht sich um genau dieses Thema - er will eine spielfähige Mannschaft vorfinden. Mit der Zusage wolle der Ex-Hünfelder einen positiven Dominoeffekt anstoßen, denn es ist ein offenes Geheimnis, dass eine Vielzahl der Spieler auch an Kallée eine Zusage für die kommende Saison festmachen. Wer bleibt und geht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen: „Die Spieler werden sich noch einmal beraten. Ich bin aber zuversichtlich“, versichert Kallée, der darüber hinaus bestätigt, dass es 2016/2017 wahrscheinlich nur noch eine Mannschaft des SVA im Spielbetrieb geben wird. Der Ausweg Gruppenliga ist für den SVA nur machbar, falls der Abstieg sportlich realisiert werden würde. „Das wollen wir aber auf gar keinen Fall. Der Plan ist, dass wir mit beiden Teams die Klasse halten“, verdeutlicht Kallée, der betont, dass dies auch Verein und Mannschaften wollen. Der Verein ist derzeit dabei, die Zu- und Absagen der Spieler einzusammeln. Bis zum 31. März hatte der Verein den Spielern eine Frist gesetzt, auf Wasserstandsmeldungen wollten sich Norbert Kallée und Co. aus der sportlichen Führung nicht einlassen. Ob Kallée, der am Freitag seinen ersten Fünferpack der Laufbahn im Spiel der KOL-Mannschaft, deren Trainer er aktuell ist, gegen Rotenburg/Lispenhausen erzielte, nächstes Jahr als Spielertrainer oder nur als Trainer coachen wird, ist offen: „Ich will nicht kategorisch ausschließen, dass ich auch selbst spiele. Da wird es darauf ankommen, was wir für einen Kader zur Verfügung haben, ob meine Position besetzt ist und ob die Mannschaft einen erfahrenen Spieler wie mich braucht“, führt Kallée an, der die Torschützenliste in der KOL Nord mit 22 Treffern anführt.
Nur ein Absteiger aus der KOL Nord?
Der SVA Bad Hersfeld, der 1993 noch als Spielverein Asbach unter Fabian Kallées Vater Norbert in die Landesliga aufsteigen konnte und seither ununterbrochen auf Verbandsebene spielt, belegt derzeit den fünftletzten Tabellenplatz in der Verbandsliga. Dieser würde zum Klassenerhalt reichen, sollte nur einer der bedrohten Nordhessen (Flieden, Vellmar, Baunatal) aus der Hessenliga absteigen. Auswirkungen könnte ein freiwilliger Abstieg indirekt auf die Gruppenliga haben: Dort würde es dann nur vier Absteiger geben. Für die Kreisoberligen gibt es keine Auswirkungen, da ein freiwilliger Abstieg laut Satzung nie die Zahl der Absteiger, in die die Mannschaft eingeordnet wird, tangieren kann. Allerdings würde, sollte die zweite Mannschaft komplett abmelden, diese ans Tabellenende gesetzt und erster von zwei Absteigern sein. Zumindest wenn der Verein sich bis zum 15. Mai dem Hessischen Fußball-Verband erklärt.