Denn das Kameraj, der von Regionalligaabsteiger Siegen nach Johannesberg wechselte, kein normaler Gruppenliga-Transfer ist, zeigt alleine die Tatsache, dass ihm bereits zwei Trainingseinheiten genügten, um sich einen Platz in der Startformationen gegen Hessen Hersfeld zu sichern. „Ich bin selbst etwas überrascht gewesen, war aber natürlich sehr glücklich, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat“, freut sich Kameraj, der nach 15 Jahren bei den Sportfreunden Siegen den Schritt nach Osthessen wagte. Allerdings zog es Kameraj nicht wegen sportlichen, sondern beruflichen Gründen in die Barockstadt. „Ich habe in Fulda eine Ausbildung angefangen. Das hatte sich so ergeben“, sagt der 22-Jährige, der schnell in Osthessen Fuß gefasst hat. „Siegen ist mit 100 000 Einwohnern auch noch relativ überschaubar, daher war es keine große Umstellung für mich. Aber auch die Innenstadt gefällt mir gut, gerade die Altstadt ist wirklich schön. Auch die Luft ist sehr rein. Sehr angenehm zu laufen", so Kameraj mit einem Grinsen.
"Vielleicht ergibt sich was mit Borussia Fulda oder Lehnerz"
Bei der Integration in das neue Umfeld helfe ihm vor allem seine Mannschaft. „Die Jungs sind wirklich super und unterstützen mich, wo es nur geht. Vor allem mit Osman (Özlük, Anm. d. Red.) verstehe ich mich super, er hat mir schon ein wenig von Fulda gezeigt“, berichtet Kameraj. Doch nicht nur neben, auch auf dem Platz versteht er sich mit Özlük super. „Das harmoniert schon ganz gut. Ich muss mich noch an das neue System und die Position auf dem Flügel gewöhnen. Bislang war ich meistens im Sturmzentrum zuhause, aber das kommt mit der Zeit“, ist sich Kameraj sicher. Überhaupt muss der Offensivallrounder, der für die Sportfreunde Siegen in der abgelaufenen Spielzeit vier Begegnungen absolvierte, wieder Spielpraxis sammeln. Schließlich war Kameraj nach einem Muskelabriss im Oberschenkel mehr als sechs Monate außer Gefecht gesetzt. „Ich bin damals eigentlich relativ gut in die Saison gekommen, ehe die Verletzung mich stoppte. Bis ich dann wieder fit war, war die Runde vorbei“, erklärt Kameraj. Jetzt wolle er sich auf die Ausbildung konzentrieren und wieder in Form kommen.
Mittelfristig möchte Kameraj wieder ein, zwei Ligen höher spielen. „Vielleicht ergibt sich was mit Lehnerz oder Borussia Fulda, bei Lehnerz habe ich auch schon mittrainiert. Das ist mit Johannesberg auch so besprochen, aber ich brauche erst einmal Zeit", sagt der Ex-Siegener, dessen sportlicher Fokus aber voll und ganz auf der SGJ liegt. "Die Mannschaft hat wirklich ein gutes Niveau und es fehlen wohl auch noch zwei Spieler verletzt. Ich bin wirklich positiv überrascht", so Kameraj.