Frankfurt - Es war eine Szene, die für große Begeisterung in den sozialen Netzwerken geführt hat. Hugo Ekitiké zauberte im Training der französischen U21. Er nahm eine Flanke gekonnt an, drehte dich elegant und verwandelte - unhaltbar für den Torhüter - per Hacke. Es ist diese Leichtigkeit, die auch bei Eintracht Frankfurt gewaltigen Eindruck hinterlässt. Und dann legte der 22-Jährige auch noch sehenswert im Nationaldress nach.
Hat Ekitiké das Potenzial dazu, einer der besten Stürmer Europas zu werden?
Ekitiké wurde in die Tiefe geschickt und ließ seinem Gegenspieler mit seinem unnachahmlichen Antritt keine Chance, an das Leder zu kommen. Er drang von der rechten Seite mit viel Tempo in die Mitte ein und erzielte aus spitzem Winkel den Führungstreffer in Zypern. Ekitiké legte somit den Grundstein für den 3:0-Erfolg. Es war sein zweiter Treffer im zweiten Länderspiel. Ekitiké ist in dieser Verfassung kaum zu stoppen.
Bei der Eintracht ist man nach fussball.news -Informationen intern überzeugt davon, dass der 20-Millionen-Euro-Mann in Zukunft zu den besten Stürmern in Europa zählen kann. Ekitiké verbindet dabei zwei wertvolle Komponenten. Er ist ein kompletter Angreifer, der auch auf engstem Raum Lösungen kreiert und eine herausragende Bewegung ohne Ball am Fuß hat. Dadurch kommen seine Qualitäten in Sachen Tempo, Technik, Zielstrebigkeit, Beidfüßigkeit und Durchsetzungsvermögen häufig zum Vorschein.
Ekitiké verbindet sportliche Qualität mit mentaler Stärke
Doch Ekitiké ist auch mental sehr stark. Er hat gemerkt, dass er bei Paris Saint-Germain in der Sackgasse steckte und ist deshalb zur Eintracht gewechselt. Ekitiké hat dafür auf viel Gehalt verzichtet, die eigene Entwicklung über das Geld gestellt. Nach einem Halbjahr mit nur einem Einsatz über acht Minuten musste sich der Stürmer bei den Hessen erst herankämpfen . Seine körperlichen Probleme waren in der Öffentlichkeit stets Thema, sodass selbst eine herausragende Vorlage im Duell gegen den VfL Wolfsburg (2:2) im Februar noch unterging.
Den Befreiungsschlag gab es am 19. April dieses Jahres. Die Eintracht kämpfte gegen den FC Augsburg um drei wichtige Punkte. Es war eine herausragende Einzelleistung von Ekitiké, die den Dosenöffner bedeutete (3:1). Seitdem flutscht es bei ihm. Es folgten Tore gegen Bayern München (1:2/er traf in seinen beiden Pflichtspielen gegen Manuel Neuer), Bayer Leverkusen (1:5) und vor allem RB Leipzig (2:2). In den letzten fünf Partien der Saison war Ekitiké mit vier Treffern und einer Vorlage in jeder Partie an einem Treffer beteiligt und sicherte so den Einzug in die Europa League.
Starke Bilanz - auch wenn Omar Marmoush derzeit alles überstrahlt
Die Sommerpause konnte ihn nicht stoppen - im Gegenteil. Mit einem Assist und Doppelpack wurde er zum Matchwinner im Pokal bei Eintracht Braunschweig (4:1) . Ekitiké hat in fünf Ligapartien wieder vier Torbeteiligungen gesammelt, hinzu kam eine herausragende Leistung in der Europa League gegen Viktoria Pilsen (Tor und Vorlage beim 3:3). Seine neun Scorerpunkte in acht Pflichtspielen gehen nur deshalb etwas unter, weil Partner Omar Marmoush aktuell in der Form seines Lebens agiert.
Ekitiké hatte vor der Saison ein Interview mit Goal USA . Er kündigte dort schon an: „Ich will viele Tore schießen und auf dem Feld performen.“ Er fühle sich „wohl“ in Frankfurt: „Die Eintracht ist ein familiärer Klub mit einem guten Team.“ Er selbst sei „hungrig“ und voller Vorfreude, die Herausforderungen als Stammspieler anzugehen. „Ich will mich mit den anderen messen“, sagte Ekitiké. Natürlich gibt es noch Themen in Sachen Konstanz, Rückwärtsbewegung und Entscheidungsfindung. Es sieht jedoch so aus, als habe er das Rüstzeug dazu, sich auf hohem Niveau durchsetzen zu können .