Kerzells Freude in der Fremde – folgt ein Antrag beim Klassenleiter?

03.10.2024

„Auswärtssiege sind schön.“ Ein gern gesungener Vers unter Sportler, wenn die eigene Mannschaft in der Fremde gewonnen hat. Ob es die SG Kerzell schon in dieser Gruppenligasaison geträllert hat?

In der Fremde läuft es für die SG Kerzell einfach besser. Im sechsten Auswärtsspiel der Saison feierte die Elf von Florian Günther den dritten Sieg, das 4:0 beim FV Horas war bereits zur Pause fast eingetütet. Die Kehrseite der Medaille ist, dass Kerzell in ebenfalls sechs Heimspiele noch keinen Sieg in die Statistik schreiben konnte. „Keine Ahnung, weshalb das so ist. In der Mannschaft war es noch kein Thema. Vielleicht ist die Spielvorbereitung eine andere. Wir suchen mal Gründe, aber es ist wohl eher Zufall“, sagte Günther, der zugleich betonte, „dass wir uns einen Antrag beim Klassenleiter auf ausschließlich Auswärtsspiele mal vormerken“.

Im Kellerduell beim FVH hatte Kerzell anfangs Dusel, dass Fahrudin Kovac nur den Pfosten traf. In der Folge waren die Gäste wach und „eigentlich haben wir das Spiel dominiert, wunderbare Konter gesetzt und die Tore gut herausgespielt. Die Nadelstiche saßen, defensiv waren wir kompakt und haben so ein wichtiges Spiel auf unsere Seite gezogen.“ Günther zollt seiner Mannschaft Respekt, denn mit Rückschlägen scheinen seine Mannen umgehen zu können. „Ich denke an das 2:5 gegen Bad Soden II. Danach war der Auftritt in Künzell und nun in Horas stark. Die Mentalität ist geil und mit dieser wollen wir Punkt für Punkt holen. Es ist nach wie vor so, dass wir in jedem Spiel der Außenseiter sind“, äußerte Günther, der am Sonntag gegen Hofbieber den ersten Heimsieg anpeilt.

Gruppenliga: Kerzells Fremde-Freude und ESV-Defensivmonster

Zu einem Defensivmonster hat sich der ESV Hönebach entwickelt. Das 1:0 gegen Ehrenberg war bereits das siebte Spiel ohne Gegentor, mit erst fünf Einschlägen stellen die Eisenbahner den Bestwert der Gruppenliga. Sind die Spiele Hönebachs also langweilig? „Beim Blick auf unseren Tabellenstand kann es so langweilig nicht sein“, sagte ein scherzhaft aufgelegter Coach Enis Adrovic. Dessen Team ist am heimischen Sportplatz eine Macht, die bisherige Saison macht Adrovic „einfach nur Spaß, weil die Mannschaft tolle Auftritte zeigt.“ Er selbst war nie ein Trainer mit dem Augenmerk auf die Defensive, so dass das aktuelle System eher aus der Not geboren wurde. „Mit Tim Emmerich und Moritz Herbig haben wir Stützen aus der Dreierkette verloren. Wir mussten auf Viererkette umstellen und das können die Jungs richtig gut. Mit Manuel Schmidt und Hendrik Hirschfeld haben wir zwei Innenverteidiger, die richtig viel abfressen“, erklärte Adrovic. Das 1:0 gegen Ehrenberg sei letztlich eine Willensleistung gewesen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit habe Hönebach den Zugriff gefunden, war nach der Pause besser, wenngleich die Vielzahl an Chancen fehlten.

Spektakulär am Tag der Deutschen Einheit zeigte sich einmal mehr Oberzell/Züntersbach, das nach einem 1:3-Rückstand noch in der Schlussminute mit 4:3 in Neuenstein siegte und damit wie auch Johannesberg (2:0 gegen EES) dem Tabellenführer Schlüchtern auf den Fersen bleibt. Die SGS hatte gegen Großenlüder (4:0) keine Probleme.

Die Statistik: SG Johannesberg – SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach 2:0 (1:0). Schiedsrichter: Sören Wollrath (TSV Meckbach). Zuschauer: 230. Tore: 1:0 Mohamed Sharif (34.), 2:0 Sardi Bardhushi (64.). FV Horas – SG Kerzell 0:4 (0:3). Schiedsrichter: Patrick Haustein (FC Großen-Buseck). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Leon Lomb (13.), 0:2 Marc Götze (16.), 0:3 Benedict Reith (42.), 0:4 Benedict Reith (69.). TSV Künzell – SG Bad Soden II 2:0 (0:0). Schiedsrichter: Justus Dietrich (VfL Eiterfeld). Zuschauer: 130. Tore: 1:0 Louis Winkow (62.), 2:0 Sebastian Körner (83.). SG Schlüchtern – SV Teutonia Großenlüder 4:0 (2:0). Schiedsrichterin: Annika Hinrichs (Eintracht Frankfurt). Zuschauer: 110. Tore: 1:0 Darko Lazarevski (22.), 2:0 Andreas Drews (27.), 3:0 Steven Mächtel (86.), 4:0 Jan Breitenberger (90.). SG Neuenstein – SG Oberzell/Züntersbach 3:4 (1:1). Schiedsrichterin: Louisa Kanwischer (Habichtswald). Zuschauer: 160. Tore: 0:1 Simon Ankert (22.), 1:1 Andre Deneke (32.), 2:1 Lennard Skrabal (56.), 3:1 Lennard Skrabal (61., Foulelfmeter), 3:2 Julian Ankert (70.), 3:3 Julian Ankert (79.), 3:4 Hannes Langner (90.+1, Foulelfmeter). ESV Hönebach – SG Ehrenberg 1:0 (0:0). Schiedsrichter: Fabian Bechmann (FC Hebenshausen). Zuschauer: 140. Tor: 1:0 Tom Lindemann (71.). FSG Bebra – SG Freiensteinau 1:1 (0:0). Schiedsrichterin: Lara Link (SV Dietershan). Zuschauer: 120. Tore: 1:0 Niklas Holzhauer (63.), 1:1 Sebastian Krieg (90.+2).