„Komische Stimmung“ missfällt Paliatka

29.07.2024

Einen guten Start wollte der SV Steinbach hinlegen, um nicht direkt wieder in der Abstiegszone der Hessenliga zu stehen. Daraus wurde nichts, was zu großen Teilen am Gegner, dem FC Eddersheim, lag.

Denn die Elf aus dem Main-Taunus-Kreis, schon in der vergangenen Saison in der Endabrechnung Sechster, bestach mit ihrer Art des Fußballspielens. Eddersheim zeichnete sich nicht durch Einzelspieler aus, sondern überzeugte mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Selbst FCE-Trainer Carsten Weber war davon überrascht: „Wir haben einige Dinge in der Sommerpause verändert – vor allem in Ballbesitz – und deshalb war ungewiss, wie wir auftreten. Wir waren sehr griffig, mit und gegen den Ball, waren gut organisiert und haben nur versäumt, schon früher ein Tor zu schießen. Mir war wichtig, dass die Mannschaft geduldig bleibt, die Abläufe immer wieder durchspielt. Ich kann keinen Spieler herausheben und bin stolz auf die Jungs.“

Hessenliga: „Komische Stimmung“ bei Steinbach missfällt Trainer

Dass die Gäste exakt 56 Tage nach dem letzten Besuch im Mühlengrund – am letzten Spieltag der abgelaufenen Spielzeit siegte der Steinbach mit 2:1 und machte damit den Klassenerhalt perfekt – als Sieger vom Platz gehen wollten, wurde vom Anpfiff weg sichtbar. Trotz Dauerregen spielte Eddersheim schwungvoll, hatte ein klares Chancenplus und verzweifelte des Öfteren am gut aufgelegten Philipp Bagus im SVS-Kasten. Selbst zwei Aluminiumtreffer nach Freistößen von Halil Yilmaz (38, vergangene Saison noch Regionalligaspieler bei Schott Mainz) und Cem Kara (58.) brachten den FCE nicht aus der Ruhe, denn ein Doppelschlag nach einer Stunde beruhigte sämtliche Gemüter. Erst traf Kara aus kurzer Distanz mit seinem letzten Ballkontakt (63.), ehe der Routinier ausgewechselt wurde und der für ihn gekommene Nils Kohlbacher mit seinem ersten Ballkontakt einen langen Ball am herauseilenden Bagus vorbei legte und mit dem zweiten ins verwaiste Tor traf (65.). Steinbach, das in Halbzeit eins zumindest defensiv stabil stand, hatte keine Antwort mehr –mit Ausnahme eines Pfostentreffers in der Nachspielzeit.

Vom Erlebten zeigte sich Steinbachs Trainer Petr Paliatka „enttäuscht. Klar hat Eddersheim Qualität, aber wir waren im Zweikampfverhalten nicht präsent. Das ist eigentlich ein Punkt, der uns stark macht. Wir hatten keine Umschaltmomente. Viele gestandene Spieler waren nicht auf der Höhe und schon vor dem Spiel herrschte eine komische Stimmung in der Kabine. Möglicherweise wollten die Jungs zu viel. Hat Philipp im Tor einen nicht so guten Tag, verlieren wir mit fünf oder sechs Toren. Vielleicht hat die Vorbereitung geblendet, weil es lief. Allerdings kamen die Gegner aus der Verbands- und Gruppenliga. Gut ist, dass wir in Wolfhagen schon alles anders machen können.“