„Wir stehen aktuell in beiden Vereinen solide auf zwei Beinen, sind sowohl qualitativ als auch quantitativ in Sachen Personal auf Augenhöhe. Deshalb wollen wir nun den Schritt gehen, da sich niemand dem anderen anbiedern muss“, berichten die Verantwortlichen der benachbarten Ortschaften. Fast schon harmonisch wirkte das Miteinander beider Seiten, als uns die Beweggründe für den Zusammenschluss geschildert werden. „Warum auch nicht“, sagt Johannes Schafsteck, Simmershausens Vorsitzender, der wie seine Vorstandskollegen frohen Mutes in die Zukunft blickt und sich auf „hoffentlich begeisterungsfähigen Fußball mit heimischen Spielern“ freut. Bereits seit einigen Jahren stehen die Clubs immer wieder im Austausch bezüglich einer Spielgemeinschaft, befeuert wurde das Thema schließlich durch die Reserve-SG vor zwei Jahren. „Man läuft sich irgendwo immer einmal über den Weg. Dann redet man wie zum Beispiel im Einkaufsmarkt mal kurz. Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir uns intensiver mit der Sache auseinandersetzen müssen“, schildert der Hilderser Abteilungsleiter Goswin Nüdling. Fair seien die Gespräche von Beginn an vonstatten gegangen, „obwohl jeder Verein ja schauen muss, was für ihn bleibt. Aber egal ob die Einnahmen oder die Trikotwäsche, wir teilen alles zur Hälfte“, betonen die Verantwortlichen. # Ausschlaggebend ist der Blick in die Zukunft gewesen. Für beide Vereine gilt, die Zukunft sicher gestalten zu können. Einige Spieler sind bereits über dem besten Fußballeralter. Da bei der neuen Spielgemeinschaft nur zwei Mannschaften gemeldet werden, die in der Kreisober- und A-Liga beheimatet sind, fällt die derzeitige Reserve ab. „Das ist aber kein Problem, da dort einige Spieler dabei sind, die eigentlich für die Alten Herren vorgesehen sind“, berichtet Schafsteck, der anfügt, „dass wir die aktuelle sportliche Ebene halten wollen, eventuell geht ja in einigen Jahren noch mehr.“ Wichtig ist den Vorständen jedoch zu betonen, dass die Ausrichtung mit einheimischen Spielern begangen werden soll. Rhöner Talente gibt es genügend, zumal einige Hilderser oder Simmershäuser Akteure noch bei anderen Vereinen aktiv sind. „Erfolg macht sexy. Das wollen wir schaffen“, frohlocken beide Clubs unisono. Ebenfalls aufgepäppelt werden soll die Jugendarbeit. „Da haben wir Nachholbedarf, das wissen wir“, so Nüdling, der dennoch auf rund 50 Kinder und Jugendliche kommt, die für beide Vereine aktiv sind. Die derzeitigen Kader beider Clubs waren derweil positiv gestimmt, unterstützen den Zusammenschluss. Einzig die Mitglieder konnten ob der Corona-Pandemie noch nicht vollumfänglich informiert werden. „Es kam zwar noch der eine oder andere, der fragt, weshalb wir das machen. Aber das ist ja immer so, zumal es zeigt, dass die Alteingesessenen den Verein lieben“, so Schafsteck und Nüdling abschließend.