Es war ein kollektives Aufatmen im Lager der SG Bronnzell, denn das Weiterkommen im Kreispokal gegen Kreisoberligist Borussia Fulda stand lange auf der Kippe, erst in der Verlängerung zog der Verbandsligist und Titelverteidiger des Wettbewerbs das Spiel.
Nach dem Trainerwechsel von Stefan Dresel zum Gespann Sascha Fiedler und Johannes Ihrig scheinen die Spieler der SG Bronnzell noch ein bisschen Zeit zu brauchen, bis die Ideen der neuen Taktgeber von der Seitenlinie verinnerlicht sind. Denn wie in einigen Testspielen der Vorbereitung lief auch gegen Borussia Fulda nicht alles nach Plan. „Defensiv standen wir besser, hatten aber keine Geduld im Passspiel. Wir bringen viele neue Sachen rein und das muss sich alles entwickeln, das geht nicht von heute auf morgen. Wir legen in jedem Training sehr viel Wert auf Passspiel und das muss erst reifen“, sagt Fiedler, der im Pokalspiel gegen Borussia einen weiteren Ansatz gesehen habe, an dem es weiterzuarbeiten gelte.
Hessenpokal: Borussia Fulda als Bronnzeller Vorbild gegen Soden?
Mit Blick auf die Partie gegen die SG Bad Soden , die tragisch im Relegations-Endspiel den Aufstieg in die Hessenlig a verpasste und als einer der Top-Favoriten in die Verbandsliga-Saison gehen wird, sieht Fiedler eine ganz andere Aufgabe auf seine Mannschaft zukommen: „Defensiv müssen wir sehr gut und viel kompakter stehen. Da werden wir viel mehr gefordert sein.“ Etwas, was sich Bronnzell vom letzten Pokalgegner Borussia Fulda abschauen kann? Denn die Borussen zeigten, wie man einen Großen ärgert, ließ nur einen einzigen Torschuss zu, weil sie nah am Gegenspieler waren, die Offensivspieler ihre Defensivaufgaben pflichtbewusst erfüllten und die Gegenspieler permanent gestresst wurden. Nur die Chancenverwertung muss die Viktoria besser gestalten als Borussia – dann wären die Vorzeichen bei der SG Bronnzell aber wohl gänzlich andere.
Mit Blick auf die bisherigen Aufeinandertreffen beider Vereine dürfen sich die Zuschauer in der Heppeau auf eins freuen: Tore. Deren 24 fielen in den fünf Begegnungen seit dem Verbandsliga-Aufstieg der Viktoria. „Wenn es in die richtige Richtung geht, bin ich damit einverstanden“, sagt Fiedler schmunzelnd, um allerdings bereits fünf Minuten nach Abpfiff des Kreispokalspiels die Marschroute für das nächste Spiel auszugeben: „Ich war früher Abwehrspieler, deshalb liegt der Fokus erstmal darauf, das Tor zu verteidigen.“
Hessenpokal: Bad Soden am Krückstück nach Bronnzell
Möglichst weit kommen im Pokal ist grundsätzlich einer der Ansprüche von Bad Sodens Trainer Lars Schmidt. Aber: Nur 14 Feldspieler vom Stamm sind übrig, nachdem nun auch Außenverteidiger Jaroslav Kymlicka mit einer Oberschenkelverletzung ausfällt. Schmidt mahnt: „Wir haben eine tolle Mannschaft, wenn alle fit sind. Aber wir haben zu viele Jungs, die jetzt schon angeschlagen sind und von denen ich vermute, dass sie nicht die ganze Saison durchspielen.“ Ohne Kymlicka, Aulbach, Mosch, Kovac und den noch nicht ersetzten Abgang Zeller wird es eng mit Alternativen. Vorbereitungsspiele gegen Seligenstadt und Gelnhausen wurden aus personellen Gründen vorsichtshalber abgesagt. Die Suche nach Verstärkung gestaltet sich schwierig: „Es ist fast nichts auf dem Markt und die, mit denen wir gesprochen haben, für die ist Bad Soden geographisch uninteressant. Was den Titelgewinn betrifft, sehe ich die Chancen nicht ganz so groß wie letzte Saison, aber wir versuchen das Beste herauszuholen.“ Immerhin: Mannschaftskapitän und Außenverteidiger Christoph Neiter könnte zurückkehren. Schmidt: „Wie ich ihn kenne, beißt er sich durch.“
Ebenfalls in der ersten Runde vertreten ist Kreisoberligist SG Gudegrund. Erstmals überhaupt mischt der Kreisoberligist im Konzert der Großen mit, nachdem das Kreispokalfinale dramatisch verlief . Zu Gast in Niedergude ist am Sonntag (15 Uhr) Verbandsligist TSV Wabern.