Gruppenliga-Auftakt

Meister versus Meisterfavorit

28.08.2020

Exakt vor 292 Tagen absolvierte Gruppenligameister Hosenfeld sein letztes Pflichtspiel, Bronnzell war zuletzt vor 293 Tagen aktiv. Nun kommt es am Sonntag (17 Uhr) in der Heppeau zum Auftakt der neuen Spielzeit. Für Hosenfelds Trainer Torsten Weber sind die Rollen dabei klar verteilt: Die Viktoria ist der Favorit.

Kein Wunder: Die Namen der Neuzugänge – Jan-Niklas Jordan, Kevin Hohmann, Maximilian Balzer und Marek Weber (alle von Barockstadt II) – haben es in sich. „Bronnzell hat mit diesen Transfers dokumentiert, dass sie hoch wollen“, betont Weber. „Die Rollen sind daher klar verteilt: Sie sind Favorit, wir Außenseiter.“ Auch Jens Keim, Trainer der SG Bronnzell, macht keinen Hehl daraus, dass mit solch gestandenen Spielern Ambitionen verbunden sind, drückt allerdings ein wenig auf die Bremse. „Nach einer so langen Pause weiß niemand, wo er steht. Wir müssen zusehen, dass wir gut starten.“ Auch wenn die Testspielergebnisse der Spielvereinigung Hosenfeld nicht optimal verliefen, traut der 41-Jährige dem Meister der vergangenen Spielzeit die Überraschung zu. „Hosenfeld hat viel Qualität verloren, aber auch viel dazugewonnen“, sagt er und verweist auf die Neuzugänge Radomir Vlk, Branimir Velic und Aquiteme Landry, die allesamt höherklassige Erfahrung gesammelt haben. Weber spricht indes von einem Umschwung bei Hosenfeld, da sich die neuformierte Mannschaft nach dem Verlust von fünf Leistungsträgern erst neu sortieren müsse. „Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen klappen wird. Es wird sicherlich ein paar Spiele dauern.“ Ihm selbst ist die Eingewöhnung im Verein allerdings leichtgefallen, schließlich ist der Ex-Flieden-Coach in Hosenfeld sesshaft, war einst für die Spielvereinigung als Spieler aktiv und kennt die handelnden Personen. Dass einige seiner Schützlinge Zeit gebraucht haben, als feststand, dass der Verein das Aufstiegsrecht in der vergangenen Spielzeit nicht wahrnehmen wird, kann Weber voll und ganz nachvollziehen: „Es war eine schwere Entscheidung. Perspektivisch hat der Verein aber richtig gehandelt.“ Auch in dieser Spielzeit traut der Neu-Trainer seiner Mannschaft eine gute Rolle zu. Seine Mannschaft müsse sich allerdings im Vergleich zu den jüngsten Freundschaftsspielen steigern. Durchwachsen waren auch die Testspiele der SG Bronnzell. „Die Begegnungen haben uns gezeigt, worauf es gegen tiefstehende Gegner ankommt“, verdeutlicht Keim, der sich in der Vorbereitung über eine hohe Trainingsbeteiligung freuen durfte. „Die Qualität in den Einheiten war hoch. Die Jungs haben gezeigt, dass sie wieder Bock auf Fußball haben.“ Bei Keim selbst überwiegt auch die Vorfreude. Mit Blick auf den Raum Frankfurt machen sich aber auch gemischte Gefühle bei ihm breit. Im Vorfeld der Gruppenligasaison 2020/21 hat Klassenleiter Erhard Zink vorgeschlagen, den Ligastart vorzuverlegen. Die Mannschaften stimmten allerdings dagegen. Lediglich Bronnzell und Hosenfeld nahmen das Angebot wahr und bitten somit zum Auftakt. „Wir hätten sonst an einem Freitag auf Kunstrasen spielen müssen. Daher haben wir das Spiel vorverlegt“, erklärt der Bronnzeller Trainer.

Frühstart auch für Rückers II und Heubach

Bereits am um 14 Uhr fällt mit einer einzelnen Begegnung der Startschuss in der A-Liga Schlüchtern. Aufsteiger SG Rückers II empfängt den etablierten TSV Heubach. Seit 1993 mit Klaus Jäger an der Seitenlinie hat der TSV in Lukas Romeis erstmals wieder einen reinen Trainer. „Er hat nicht mal seinen Pass bei uns, er will nicht mehr spielen. Wir haben lange überlegt, ob wir das machen, aber er hat uns überzeugt“, sagt TSV-Chef Frank Müller. Gegen Romeis alten Club aus Dietershan setzte es in der Vorbereitung ein 2:8, auch gegen Rönshausen (0:4) und Motten (2:2) sprang kein Sieg heraus. „Auswärts bei einem Aufsteiger und noch dazu einer sicher verstärkten Reserve. Das wird nicht leicht“, fürchtet Müller. Gespielt wird so früh, weil der TSV darum bat, einer Hochzeit wegen; die fällt jetzt freilich aus: Corona! Was sonst ...