„Ich bin eigentlich gar nicht mit allzu großen Erwartungen in das erste Seniorenjahr gegangen. Ich wusste, dass ich bei der ersten Mannschaft mittrainieren darf, aber so viele Einsatzminuten kamen für mich dann schon überraschend. Das hatte aber sicherlich auch mit den Verletzungen von Steven von der Burg oder Alexander Reith zu tun“, sagt Göbel mit Blick auf neun Hessenliga-Einsätze und insgesamt 225 Spielminuten (1 Tor) für die Mannschaft von Trainer Marco Lohsse, für die er gegen Lohfelden erstmals 90 Minuten auflaufen durfte. Prompt legte Göbel beide Tore für den 2:1-Erfolg auf. Sieben Treffer hat Göbel derweil bereits für das Verbandsliga-Team des TSV erzielt, aus dem der 19-Jährige nicht mehr wegzudenken ist. Im Sturm oder auf der rechten Außenbahn fühlt sich der Youngster zuhause. Die Doppelbelastung mit zuvor Kurzeinsätzen in der Hessenliga und meist 90 Minuten für die Reserve ist dabei kein Problem: „Ich nehme das sehr gerne mit. Ich bin noch jung und kann von unseren vielen erfahrenen Spielern noch etwas lernen“, betont Göbel, der sich vor allem von den Offensivkräften des TSV gerne etwas abschaut: „Im Moment schaue ich vor allem Marcel Trägler gerne zu oder frage ihn nach Tipps.“ International gehören derweil Lieblingsspieler Cristiano Ronaldo oder Robert Lewandowski („Er ist für mich im Moment als Stürmertyp der Beste“) zu Göbels Vorbildern. Während das Nachwuchstalent derzeit auf einen Studienplatz im Bereich „Soziale Arbeit“ wartet, an der Bardoschule eine Fußball-AG betreut und mit Nebenjobs ein wenig Geld verdienen will, ändert sich an den Ansprüchen des Youngsters vorerst nichts: „Auf keinen Fall. Ich will in jedem Training weiter Gas geben und auf mich aufmerksam machen. Natürlich ist es dann irgendwann das Ziel, bei der ersten Mannschaft Fuß zu fassen, aber da muss man auch sehen, ob gesundheitlich weiter alles passt.“ Dass er derzeit Teil des Hessenliga-Tabellenführers sein könne, sei schließlich schon Ehre genug. „Wir müssen dabei aber nur von Spiel zu Spiel schauen und nicht langfristig planen. Wenn wir keine 100 Prozent geben, wird es schwierig“, weiß Göbel, der seine Stärken lieber von anderen Personen einschätzen lassen möchte, aber angesprochen auf die Schwächen gleich mehrere Punkte nennt: "Auf jeden Fall der linke Fuß, das Timing beim Kopfball und die Handlungsschnelligkeit." Und so will der 1,88 Meter große Angreifer weiter bescheiden, aber fokussiert an sich arbeiten - und alles daran setzen, um dem TSV selbst mit seinen 19 Jahren weiterhelfen zu können. Gegen Lohfelden hat dieses Vorhaben zuletzt jedenfalls bravourös funktioniert.