Natürlich zieht Brehl der alten Liebe die Ohren lang

25.08.2024

Manchmal ist Fußball augenscheinlich eine programmierte Sportart. Das wurde beim Rhöner Derby zwischen EES und Ehrenberg (4:0) in der Gruppenliga deutlich.

Unzählige Male war im Vorfeld des Derbys zu hören, dass die Geschichte des Spiels wohl Julius Brehl schreiben würde. Der Offensivspieler und gebürtige Schwarzbacher ist seit wenigen Wochen zurück in den Reihen seines Heimatvereins und es lag nahe, dass Brehl gegen die alte Liebe zum Matchwinner werden müsse. Zehn Jahre trug er das Trikot der SG Ehrenberg , erreichte bei der SGE seine größten sportlichen Erfolge und war unter anderem 2019 Garant beim erstmaligen Verbandsligaaufstieg in der Vereinsgeschichte. Dass Ehrenberg sein zweiter Heimatverein geworden ist, verhehlte Brehl nicht: „Ich kenne fast noch jeden Spieler, die Fans und das Umfeld.“

Rhöner Derby: EES mit deutlichen Gruppenligasieg gegen Ehrenberg

Doch nun läuft er wieder im Dress der SG EES – und hatte deshalb mit dem Ex-Club kein Mitleid. Früh bestrafte er einen Fehler von Moritz Schäfer, der im Aufbau im eigenen Strafraum den Ball an Dominik Golbach verlor, mit dem Führungstreffer (10.) und beschloss 64 Minuten später das Spiel mit dem 4:0. Aus Respekt sparte er sich jeweils den Jubel, dafür feierten die Teamkollegen umso mehr, nachdem in der vorigen Saison jeweils der Nachbar das Rhöner Derby für sich entschied. „Wir haben halt die Fehler eiskalt bestraft. Das war der größte Unterschied“, erkannte Brehl, denn auch beim 2:0 schlampte Ehrenberg im Aufbau – Nutznießer war nun Golbach (35.).

Nach der Halbzeit wollte die SGE mit mehr Enthusiasmus wieder einen Fuß ins Spiel bekommen. Beinahe wäre es so gekommen, in Minute 63 lagen Freud und Leid eng beieinander. Erst hatte David Hildebrandt die Großchance zum Anschlusstreffer und scheiterte an EES-Keeper Phil Stark, während im Gegenzug Jonas Jakob von der Mittellinie sein Tempo ausspielte und auf 3:0 stellte. Der Drops in einem fairen Derby mit nur einer Gelben Karte war gelutscht, der EES-Sieg absolut verdient und das fünfte sieglose Saisonspiel Ehrenbergs in der Statistik. Entsprechend versammelte das Trainerteam um Jens Keim und Daniel Heil die Mannschaft im Kreis, analysierte die Situation minutenlang und Keim schilderte, was er seinen Spieler mit gab: „Es ist eine Kopfsache. Wir müssen das verarbeiten und an uns arbeiten, um künftig wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Fehler kommen im Fußball vor, wir machen derzeit leider zu häufig welche. Dadurch kann ein Plan nicht funktionieren. Wir visieren nun den Turnaround im nächsten spiel an.“ Dass das gelingt, wünschte auch Brehl, der aber glücklich ist, dass er mit seinem Jugendverein nach dem verpatzten Saisonauftakt wieder in der Spur ist.

Die Statistik:

SG EES: Stark; H. Golbach (76. Kraus), Vilmar, N. Neubauer, S. Neubauer – Langgut (84. Vogler), Riedl – Jakob, M. Grösch (66. Birkenbach), D. Golbach (76. Flügel) – Brehl (76. Hofmann). SG Ehrenberg: Meinecke; Hartung, Mo. Schäfer, Heil, Jestädt – Goldbach, Kremer – Krenzer (64. Vorndran), Greifzu, D. Hildebrandt – Heim (60. Röder). Schiedsrichter: Andreas Henkel (TSV Ufhausen). Zuschauer: 270. Tore: 1:0 Julius Brehl (10.), 2:0 Dominik Golbach (35.), 3:0 Jonas Jakob (63.), 4:0 Julius Brehl (74.).