Eine Halbzeit lang mussten die Gäste in Unterzahl agieren, und konnten somit nach dem Spiel deutlich besser mit dem Remis leben als die Hausherren. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kassierte nämlich Sands Torwart Johannes Schmeer die Rote Karte, als er David Costa Sabate, der von Radek Görner geschickt wurde, von den Beinen holte und zurecht den Platz verlassen musste. Was folgte war Einbahnstraßen-Fußball in Richtung Rick Christof, der zum besten Mann avancierte und Neuhof zum verzweifeln brachte. Einzig beim Ausgleich durch Gyorgi Zarevski konnte Christof nur hinterherschauen, als dieser am zweiten Pfosten nach einer Flanke von Yanez Cortes einköpfte. „Wenn du die Tore nicht machst, kannst du auch nicht gewinnen. Chancen für zwei Spiele hatten wir. Derzeit herrscht einfach Ladehemmung bei uns“, resümierte Neuhofs Trainer Alexander Bär. Das Scheibenschießen eröffnete Wirbelwind Yanez Cortes nach 60 Minuten aus 20 Metern. In den nachfolgenden 30 Minuten durfte dann fast jeder Neuhofer sich einmal versuchen: Costa Sabate, Görner, Stachelski oder Wozniak, um nur einige von vielen zu nennen, brachten es aber nicht fertig den Ball an Christof vorbei über die Linie zu drücken. Und wenn der 20-Jährige doch mal geschlagen war, rettete wie bei Cortes‘-Schuss nach 87 Minuten der Pfosten. Sand kam kaum über die Mittellinie, sodass Mikica Gjorgievski im Kasten des SVN froh sein konnte, als er seinen einzigen Ballkontakt nach einem Rückpass Mitte des zweiten Durchgangs feiern durfte. „Ein Tor ist viel zu wenig, wenn du eine so dominante zweite Halbzeit spielst. Wir hatten alle Offensiv-Asse am Platz, alle wollen immer, aber wenn du die Tore nicht machst hast du es ganz einfach auch nicht verdient drei Punkte mitzunehmen. Wir haben aus drei Spielen in dieser Woche nur zwei Punkte geholt, und das reicht nicht aus“, ging Bär kritisch mit seinem Team um. War Neuhof im zweiten Durchgang klar tonangebend, entwickelte sich Sand zu Beginn des Spiels ein leichtes Übergewicht und ging nicht unverdient nach 25 Minuten in Führung. Antonio Bravo-Sanchez brachte einen Freistoß vor das Tor und Zarevski verlängerte den Ball unglücklich ins eigene Tor (25.). Bis dahin brachte der SVN kaum etwas zusammen, die Gäste dagegen wirkten in den Zweikämpfen entschlossener und der ehemalige Lehnerzer Bravo-Sanchez kurbelte im Mittelfeld immer wieder die Angriffe an. Nach dem Tor neutralisierten sich beide weitestgehend, bis zu jener Roten Karte für Schmeer. Sands Trainer Michael Heimrich war nach der Begegnung äußerst zufrieden mit dem Punkt: „Knackpunkt war sicherlich, dass wir mit einem Mann weniger auskommen mussten. Das war in der zweiten Halbzeit eine absolute Moralgeschichte. Neuhof ist fußballerisch eine überragende Truppe und da war es klar, dass sie auch zu Chancen kommen werden. Aber aufgrund der Einstellung meiner Mannschaft und natürlich auch mit ein bisschen Glück nehmen wir hier etwas mit.“
Die Statistik:
SV Neuhof: Gjorgivski – Chapodze (75. Cajka), Zarevski, Labudovic, Antoniev – Wozniak, Sluka (57. Stachelski), Anastasov, Costa Sabate – Görner, Yanez Cortes. SSV Sand: Schmeer – Garwardt (31. Wicke), Amert, Hohmann – Schmidt, Dzaferi (45.+2 Christof), Si. Bernhardt, Itter – Bravo-Sanchez, Oliev (90.+2 Schnell), St. Bernhardt. Schiedsrichter: Carsten Dücker (TSG Mackenzell). Zuschauer: 84. Tore: 0:1 Gyorgi Zarevski (Eigentor, 25.), 1:1 Gyorgi Zarevski (49.). Rote Karte: Johannes Schmeer wegen einer Notbremse (Sand, 45.+2).
SV Neuhof - SSV Sand | |
Liga: | Verbandsliga Nord |
Anstoss: | So - 07.10. 15:00 Uhr |
Spieltag: | 13. Spieltag |
Ergebnis: | 1 : 1 |
Zuschauer: | 84 |
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