Bartel schießt Lehnerz zurück an die Spitze - Fotos

Dabei sah es zunächst nicht nach drei Punkten für die Lehnerzer aus. Zu Beginn der Partie waren die Gastgeber die aktivere Mannschaft und gingen nach 16 Minuten auch folgerichtig in Führung. Nach einem Eckball kam Marco Betz per Kopf nicht richtig hinter den Ball und verlängerte das Leder unfreiwillig auf Mario Rhein. Der war am langen Pfosten eingelaufen und traf aus sieben Metern flach unten rechts. Es dauerte etwas, bis sich die Gäste von dem Schock erholt hatten. Nach einem Eckball von Antonio Bravo-Sanchez hatte Tobias Göbel die erste richtige Chance zum Ausgleich, doch sein Kopfball ging knapp über die Latte. Die Spielvereinigung versuchte hingegen, mit schnellen Bällen in die Spitze zum Erfolg zu kommen, doch der letzte Pass geriet oft zu ungenau. Nach einer halben Stunde übernahm der TSV dann mehr und mehr das Kommando. Wirkliche Chancen ergaben sich aber nicht. Kurz vor der Pause hatte sich dann David Wollny über rechts durchgesetzt. Seine scharfe Eingabe sprang an die Hand von Rhein und Schiedsrichter Sascha Bauer zeigte auf den Punkt. Laut Neu-Isenburgs Kapitän Marco Betz eine strittige Entscheidung: "Sicherlich war die Hand im Spiel, aber aus so kurzer Distanz: Wo soll er hin?" Marcel Trägler war es egal. Er verwandelte sicher zum Ausgleich, mit dem es auch in die Kabinen ging.

Bartel mit dem Siegtreffer

In der Pause stellte TSV-Coach Marco Lohsse dann um. Für Göbel kam Nikola Milankovic und Kemal Sarvan, der zunächst links in der Dreierkette gespielt hatte, rückte in die Spitze. Die Umstellungen sollten sich dann in der 58. Minute auszahlen. Aus dem Getümmel zog Sebastian Bartel ab, sein Schuss wurde zudem noch unhaltbar für Lazar Kacarevic abgefälscht. Nur drei Minuten später zeigte dann Aykut Bayar seine Klasse und fischte den Versuch von Savvas Konstantinidis stark aus dem Winkel. Konstantinidis hatte dann auch die beste Chance zum Ausgleich. Sein Schlenzer prallte aber vom langen Innenpfosten ab und konnte dann vor der Linie geklärt werden. Gut zehn Minuten vor dem Ende hatten die Gäste dann die Entscheidung auf dem Fuß. Trägler und Sarvan liefen zwei gegen eins auf das Neu-Isenburger Gehäuse zu, doch Trägler war zu eigensinnig. Er versuchte es alleine, anstatt quer auf den frei vor dem leeren Tor stehenden Sarvan zu legen. Am Ende hatte Kacarevic den Ball. Die Spielvereinigung warf dann noch einmal alles nach vorne, wirklich gefährlich wurde es dann aber nicht mehr. TSV-Kapitän Patrick Schaaf hatte das "erwartet schwere Spiel" gesehen. Vor allem mit den Platzverhältnissen war Schaaf nicht einverstanden. "Am Donnerstag hieß es, wir spielen auf Kunstrasen. Heute kommen wir hierher und es heißt auf einmal, dass wir auf Rasen spielen. Da haben sie uns verarscht und dafür haben wir sie bestraft. Ich habe selten auf einem so schlechten Platz gespielt." Zum kommenden Topspiel gegen Dreieich sagt Schaaf: "Das war unser Ziel. Das haben wir geschafft. Jetzt schauen wir, wie wir uns nächste Woche gegen den Favoriten schlagen." Schaafs Gegenüber Betz war nach dem Spiel enttäuscht. "Es ist bitter. Wir hatten den Spitzenreiter am Rande eines Punktverlusts. Vor dem Tor hat uns der Tick Entschlossenheit gefehlt. Das ist der Unterschied, wenn du oben stehst. Aber wenn wir die Leistung gegen Mannschaften auf Augenhöhe abrufen, werden wir die nötigen Punkte holen", ist Betz überzeugt.

Die Statistik:

Spvgg. Neu-Isenburg: Kacarevic - Kamikawa, Rhein, Bickel (86., Nedwied), Hartmann - Sachs, Betz, Schellhorn - Chichutek (79., Freitag), Konstantinidis (86., Buschmann), Albert. TSV Lehnerz: Bayar - Sarvan, Sonnenberger, Bartel - Youm, Schaaf - Wollny (65., Odenwald), Bravo-Sanchez, Strangl - Göbel (46., Milankovic), Trägler (82., Sternstein). Schiedsrichter: Sascha Bauer Zuschauer: 120. Tore: 1:0 Marion Rhein (16.) 1:1 Marcel Trägler (42., Handelfmeter), 1:2 Sebastian Bartel (58.). Gelb-Rote Karte: Patrick Hartmann (90., Neu-Isenburg) wegen wiederholtem Foulspiel.