Noch vor drei Tagen standen die Zuschauer in Latschen und kurzer Hose am Spielfeldrand, am Mittwochabend hingegen hatten viele schon die Winterjacke herausgekramt. Die Kälte war aber nur für die Kiebitze problematisch, von einstelligen Temperaturen ließen sich die Spieler der SG Neuenstein und der SG Freiensteinau nicht beirren. Abwechslungsreiche 90 Minuten boten beide Teams, das bessere Ende hatte die SGN beim 3:2.
Ehe der Fußball im Vordergrund stand, machte allerdings ein umgekippter LKW auf der A7 zu schaffen. Mit 17 Minuten Verspätung erst ging es los, weil unter anderem Freiensteinaus Trainer Alexander Balz im Stau stand. Der Coach, sein Treffer in der Nachspielzeit kam zu spät, lief einmal mehr auf, weil Innenverteidiger wie Nico Hohmann und Sebastian Krieg bei der SGF fehlten. Außerdem hatten die Gäste rund 90 Kilometer Anreise zu bewältigen, was sich einige Zeit bemerkbar machte. Neuenstein kam anfangs besser rein, hätte unter anderem durch Dominik Oelschläger treffen müssen. Insgesamt verbaselten beide Teams vor der Pause einige Chancen, so dass es ein 0:0 der unterhaltsamen Art war.
Fußball: Stau, Verspätung, Blitztor und munteres Zahlenspielchen
Nach dem warmen Pausentee lief es schließlich besser – und binnen kürzester Zeit knallten beide los. Exakt 44 Sekunden nach Wiederbeginn traf Daniel Schwarz zur Führung für Neuenstein, nur 62 Sekunden später räumte jedoch sein Keeper Niklas Barthel Elias Schneider ab, um 50 Sekunden danach den Strafstoß von Kevin Stribrny zu parieren. Die Visiere waren hochgeklappt, den Ausgleich von Franz Voland in Minute 62 konterte SGN-Spielertrainer Oelschläger mit seinem ersten Saisontor nur 56 Sekunden später mit dem 2:1. Im Anschluss wollte Freiensteinau, erspielte sich aber kaum Chancen und die Hausherren erhöhten durch Luis Aguilera Delgado Kunstschuss auf 3:1 (76..). Die letzten Sequenzen nach dem Balz-Tor verteidigte Neuenstein, für die Freiensteinau eine Art Lieblingsgegner ist. In drei Spielen glückten zwei Siege und ein Unentschieden.
Beide Teams stehen nur bei zwölf Punkten, haben Anschluss ans obere Tabellendrittel. Dabei war der Start der SGN mit dem 1:7 in Lütter verhagelt , seitdem verlor die Oelschläger-Truppe nur noch ein Spiel und ist in der Spur. „Ich kann immer noch nicht erklären, was im ersten Spiel passiert ist. Irgendwie war‘s ein Blackout. Das hat an mir und der Mannschaft gekratzt, aber irgendwie auch zusammengeschweißt. Es ist aber nicht so, dass wir Risse hatten. Seitdem bin ich sehr zufrieden“, sagte ein total glücklicher Oelschläger.
Die Statistik: SG Neuenstein: Barthel; Oussmann, S. Skrabal, Oelschläger (89. Huff), D. Schwarz (82. Seitz), Kurtz (87. L. Skrabal), Würl, Hebeler, Galbas, Deneke, Kolbe (56. Delgado). SG Freiensteinau: L. Hohmann; Schleucher, A. Balz, Schell, Stribrny, Stramm, Beikirch, Schneider (79. Kreß), S. Balz, Müller, Voland. Schiedsrichter: Erik Wallberg (TSV Rothemann). Zuschauer: 135. Tore: 1:0 Daniel Schwarz (46.), 1:1 Franz Voland (62.), 2:1 Dominik Oelschläger (63.), 3:1 Luis Aguilera Delgado (76.), 3:2 Alexander Balz (90.+2). Besonderes Vorkommnis: Niklas Barthel (Neuenstein) pariert Foulelfmeter von Kevin Stribrny (48.).