Frankfurt – Nach vier aufeinanderfolgenden Siegen in der Europa League hat Eintracht Frankfurt einen Dämpfer kassiert und mit 2:3 gegen Olympique Lyon verloren . Der Ärger war bei Dino Toppmöller jedoch wegen einer anderen Sache groß.
Eintracht „ein bisschen überfordert“ mit Lyon
Die Eintracht ging beim Gastspiel in Frankreich nach 18 Minuten durch Ansgar Knauff in Führung. Im Laufe der Zeit drückte Lyon der Partie den Stempel auf. Rayan Cherki, der im Sommer mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht wurde , erzielte den zeitnahen Ausgleich (27.). Nach dem Seitenwechsel stellten Malick Fofana (50.) und Ernest Nuamah (54.) die Weichen auf Sieg, ehe Omar Marmoush die Hoffnung auf ein spätes Remis aufkeimen ließ (85.).
Lyons Flügelzange bereitete der Eintracht Probleme, angesichts von 19:7 Torschüssen sprach Toppmöller gemäß dem kicker nach Spielende von einem gerechten Ergebnis. „Wir waren hinten raus in der Verteidigung ein bisschen überfordert. Wir wussten, was auf uns zukommt mit den klasse Dribblings in die Box rein.“ Lyon habe „fußballerisch besser und sauberer“ gespielt und seiner Mannschaft eine Lehrstunde verpasst: „Das war ein gutes Learning für die K.-o.-Phase, für die wir uns auf jeden Fall qualifizieren werden mit dieser Mannschaft. Auch wenn das Resultat für uns nicht angenehm war.“
Toppmöller kassiert beim Karten-Festival Rot
Als Tabellenfünfter hat Frankfurt weiterhin die Chance auf die direkte Achtelfinal-Qualifikation. Dafür gilt es, in den beiden ausstehenden Spielen gegen Ferencváros (23. Januar 2025) und die AS Rom (30. Januar 2025) möglichst viele Punkte zu sammeln. Ob Toppmöller die Partien von der Seitenlinie aus verfolgen darf, ist ungewiss.
Sauer stieß dem Eintracht-Trainer nämlich das Karten-Festival in der zweiten Halbzeit auf. Hatte Niels Nkounkou in der 13. Minute als einziger Spieler während der ersten Halbzeit Gelb gesehen, verteilte der lettische Schiedsrichter Andris Treimanis zwischen der 57. und 90. Minute elf weitere Karten.
In der 90. Minute inklusive Nachspielzeit kassierten Rasmus Kristensen, Nnamdi Collins, Ellyes Skhiri sowie das OL-Trio Ainsley Maitland-Niles, Moussa Niakhaté und Fofana den gelben Karton. Toppmöller war indes mit Rot von der Trainerbank verwiesen worden.
Toppmöller: „Wir werden mal schauen, was er in den Bericht schreibt“
„Ich habe mich im Spiel zuvor einmal beschwert, das war gleich Gelb“, berichtete der SGE-Coach, der nach dem Schlusspfiff Can Uzun und Marmoush aus einer Rudelbildung gezogen habe. Anschließend habe er zu Treimanis „gesagt: ‚This is your fault‘. Ich sagte, dass es sein Fehler ist, weil er das Spiel nicht mehr im Griff hatte.“ Und wurde dafür mit dem Platzverweis bestraft.
„Wenn das eine Rote Karte ist, dann muss ich das so nehmen“, sagte Toppmöller. Einen Einspruch behält sich der Coach vorerst offen. „Wir werden mal schauen, was er in den Bericht schreibt. Wenn es die Wahrheit ist, dann gibt es keinen Grund für Rot.“ Dann bestände die Chance, in den letzten Gruppenspielen wie gewohnt auf der Bank zu sitzen.