Nach zahlreichen Abgängen, die mittlerweile in der 2. Bundesliga oder im Profiteam von Eintracht Frankfurt spielen , lief es für die U21 der Eintracht bislang noch nicht nach Plan. Nach 15 Spieltagen rangiert die SGE auf einem möglichen Abstiegsplatz in der Fußball-Regionalliga Südwest. Dennoch mahnte Daniyel Cimen, Trainer der SG Barockstadt , nicht nur wegen des 7:0-Erfolgs der Eintracht in der Vorwoche, den Gegner nicht zu unterschätzen.
Verwirrung um Siegtreffer für Fulda: „Keiner hatte den Überblick“
Wie gut die Eintracht eigentlich ist, bewies sie in der ersten Hälfte des ersten Durchgangs, als nicht nur der Führungstreffer durch Paul Wünsch fiel, sondern auch drei hochkarätige Chancen zu einer höheren SGE-Führung hätten führen können. Wünsch traf per Kopf nur die Latte und zielte knapp vorbei, Kaan Inanoglu scheiterte an SGB-Keeper Samuel Zapico. Viel Sicherheit konnte die Führung den Gästen allerdings nicht geben, denn nur zwei Minuten nach dem Wünsch-Treffer sah Fousseny Doumbia nach einem Laufduell mit Moritz Reinhard die Rote Karte wegen einer Notbremse. Fortan war die SGB spielbestimmend und Frankfurt zog sich zurück, es dauerte allerdings bis kurz vor dem Pausenpfiff, ehe Tim Korzuschek nach einem genialen Ball von Kapitän Patrick Schaaf trocken zum Ausgleich vollstreckte.
Durchgang zwei startete mit einem Blitzstart der SG Barockstadt – und einer Menge Verwirrung. Nach einer Flanke des zur Pause eingewechselten Keanu Kraft schob am zweiten Pfosten Leon Pomnitz zur Führung ein. Der Jubel verstummte allerdings unter einem Pfiff der Schiedsrichterin Karoline Wacker, die zwar den Treffer gab, dabei aber missverständlich in die Pfeife pfiff und zum Entsetzen der SGB-Spieler auf den ersten Blick auf Freistoß für Frankfurt entschied. Im Gespräch mit Linienrichter Jonathan Woldai und den Spielern verkündete Wacker allerdings den Treffer, was hingegen bei der Eintracht für viel Diskussion sorgte.
Die Barockstadt verpasste es in Überzahl, vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Pomnitz hatte zweimal aus gleicher Position den Treffer zum 3:1 auf dem Fuß, der eingewechselte Brian Campman scheiterte freistehend an SGE-Keeper Nils Ramming. Mit dem letzten Risiko ging die SGB nicht mehr auf die endgültige Entscheidung, allerdings wusste auch Frankfurt, das die Unterzahl gut kompensierte, in der Offensive nicht mehr gefährlich in Erscheinung zu treten. „Mit der Art und Weiße bin ich nicht zufrieden. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und haben es dann verpasst, den Sack zuzumachen. Wir müssen uns steigern und wieder verbessern“, sagte Cimen.
SGE-Trainer Dennis Schmitt war dagegen zufrieden damit, wie diszipliniert seine Mannschaft in Unterzahl verteidigte, ließ allerdings kein gutes Haar an der Schiedsrichterleistung: „Normalerweise halten wir uns da zurück, aber heute fällt das schwer. Wir reißen uns die ganze Woche den Hintern auf, um gegen so einen erfahrenen Gegner mitzuhalten, und so eine Aktion beim 2:1 macht uns alles kaputt. In einer Aktion wird viermal anders entschieden und unser Spieler wird in den Rücken gestoßen.“ Auch Cimen wusste nach dem Treffer durch Pomnitz nicht genau, was gepfiffen wurde: „Keiner hatte den Überblick. Die Entscheidung ist für uns gefallen, für den Gegner ist es natürlich bitter.“
Diese Schiedsrichterleistung hat uns alles kaputt gemacht, wofür wir diese Woche gearbeitet haben. SGE-Trainer Dennis Schmitt
SG Barockstadt: Zapico; Essers (46. Kraft), Grösch, Frey, Hillmann (71. Habermehl) – Ganime – Dittmann (71. Köhl), Schaaf, Pomnitz, Korzuschek (76. Campman) – Reinhard (87. Onuigwe). Eintracht Frankfurt U21: Ramming; Harangi, Fenyö, Doumbia, Korzynietz (57. Otuali) – Müller, Vrancic (34. da Silva) – Wenig (75. Ghotra), Bonianga – Inanoglu (57. Staff), Wünsch (75. Gaul Souza). Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Sportfreunde Großerlach). Zuschauer: 1892. Tore: 0:1 Paul Wünsch (22.), 1:1 Tim Korzuschek (45.+1), 2:1 Leon Pomnitz (48.). Rote Karte: Fousseny Doumbia (Frankfurt U21) wegen Notbremse (24.).