Doch verstecken muss sich Steinbach am Sonntag (15 Uhr) vor dem Tabellendritten SC 1960 Hanau garantiert nicht. Zuletzt gelangen drei Siege in Serie, dazu am Mittwoch der Einzug ins Hessenpokal-Achtelfinale gegen den hoch eingeschätzten Verbandsligisten SG Bad Soden.
Hessenliga: Erinnerungen an Rekordspiel
SVS-Trainer Petr Paliakta war nach Abpfiff in Salmünster happy. Ihm war es egal, dass sein Team diesmal nur einmal aufs Tor geschossen hatte. Ihn beeindruckt vielmehr die Ballsicherheit. Nach etwa 80 Minuten gelang dem SVS eine Ballstafette, in der Bad Soden trotz Rückstand und davonlaufender Zeit überhaupt keinen Zugriff bekam. „Das waren bestimmt 40 Stationen. Da sieht man die Qualität, die wir entfalten können“, lobte Paliakta, der zwar weiterhin nicht aus dem Vollen schöpfen kann, aber mit Carlo Yanez eine weitere Waffe hinzugewonnen hat. Yanez spielte mit Alexander Reith im offensiven Mittelfeld, beide ergänzten sich prima und Yanez stahl Reith dank tollem Siegtor diesmal die Show. Paliatka hätte nichts gegen eine Wiederholung, zumal im Mühlengrund das traditionelle Oktoberfest inklusive Haxen und Leberkäse über die Bühne geht.
Auf den HSV wartet bereits am Samstag (15 Uhr) das Wiedersehen mit dem Tabellenvierten SC Waldgirmes. Waldgirmes? In Hünfeld? Da war doch was! Fast auf den Tag genau vor einem Jahr demütigte der HSV die Mittelhessen, siegte 8:2 und feierte den historisch höchsten Hessenliga-Sieg der Vereinsgeschichte. Damaliger König: Jamal Kassa, der an seinem 26. Geburtstag drei Treffer erzielte – eines schöner als das andere. Mittlerweile spielt Kassa beim FC Gießen in direkter Nachbarschaft des Sportclubs, konnte dort aber noch nicht für Furore sorgen, wartet noch auf den ersten Startelfeinsatz und das erste Tor in der Regionalliga.
Im Vorjahr erzielte Kassa 20 Treffer und sein kongenialer Sturmpartner Marcel Trägler 17 Tore. Kassa ist weg, Trägler noch glücklos in dieser Saison. Auch eine Oberschenkelverletzung hinderten den Neuner bislang an einem Torerfolg – und dennoch hat sich der HSV gefunden und ist gerade in den Heimspielen richtig gut in Form, hat die letzten drei am Stück gewonnen. Das ist garantiert auch SCW-Trainer Mario Schappert nicht entgangen. Schappert saß vor einem Jahr ziemlich konsterniert auf der Pressekonferenz in Hünfeld, lobte den Gegner und stellte fest: „Wir waren aber nicht wettbewerbsfähig.“ Diesmal, so viel ist sicher, wird sich der Überraschungsfünfte ganz anders präsentieren.
Beim HSV ist indes ein neuer Mann am Start: Amaar Hussain spielte zuletzt schon für die Reserve in der KOL Mitte und erzielte gegen Pilgerzell auch schon einen Treffer. Fortan soll er aber das Hessenliga-Team verstärken, wie Trainer Johannes Helmke auf Nachfrage bestätigt: „Amaar ist 20 Jahre jung, hat in England gespielt und ist offensiv flexibel einsetzbar. Wir nehmen ihn am Samstag erstmals mit in den Kader.“