Frankfurt - Der letzte Einsatz von Junior Dina Ebimbe liegt ziemlich genau zwei Monate zurück. Als Eintracht Frankfurt am 10. November 2024 das dramatische Duell beim VfB Stuttgart mit 3:2 für sich entscheiden konnte, stand der Franzose in den ersten 45 Minuten auf dem Platz. Seine Leistung war diskret, er zählte zu den schwächeren Akteuren der Elf von Trainer Dino Toppmöller.
Toppmöller hat Dina Ebimbe seit dem VfB-Spiel nicht mehr eingesetzt
Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte: Toppmöller setzte seitdem keine Sekunde mehr auf den 24-Jährigen. Dina Ebimbe stand nur noch einmal in der Europa League in Midtjylland (2:1) im Eintracht-Kader. Der Flügelspieler war zwar auch kurze Zeit erkrankt. Die Entscheidungen, ihn nicht mehr mitzunehmen, waren größtenteils sportlicher Natur. Toppmöller verzichtete auch beim XXL-Testkick in Mainz am vergangenen Sonntag (1:3) auf Dina Ebimbe.
Der Coach erklärte im Anschluss der Partie, dass man sich für 22 Spieler, die allesamt eine ordentliche Einsatzzeit bekommen sollten, entschieden habe. Auf Nachfrage von fussball.news, ob dies eine Ansage für Dina Ebimbe sei, sagte Toppmöller: „Was heißt Ansage? Ansgar Knauff konnte in den vergangenen Wochen Akzente setzen und ist ein wichtiger Spieler für uns. Dann kam Jean-Matteo Bahoya gegen Mainz (1:3 im Bundesligaspiel, Anm. d. Red.) in die Partie und hat es richtig gut gemacht.“
Auf beiden Flügeln gibt es aktuell keinen Platz für Dina Ebimbe
Auf der linken Seite habe man sich für Nathaniel „Nene“ Brown und Niels Nkounkou entschieden. Zudem wichen Farés Chaibi und Mario Götze im Testspiel gegen die 05er häufig auf die linke Seite aus. „Es ist nichts in Stein gemeißelt. Aber wir müssen schauen, dass wir die Leistung berücksichtigen“, betonte Toppmöller. Für Dina Ebimbe ist daher in der aktuellen Verfassung offenbar kein Platz mehr. Trotz aller Wankelmütigkeit stellt sich die Frage nach dem „Warum“ immer stärker. Denn eine Offerte eines anderen Klubs lag nach fussball.news-Informationen nicht auf dem Tisch. Ebensowenig soll es einen internen Vorfall gegeben haben. Und die Konkurrenz? Neben Knauff und Brown agiert sie keineswegs auf Topniveau. Die ständige Nichtberücksichtigung des ehemaligen U21-Nationalspielers wundert daher auch mit Blick auf die Vorsaison.
Dina Ebimbe war nämlich Dauerbrenner, er stand wettbewerbsübergreifend 2.743 Minuten auf dem Platz und zählte mit 15 Torbeteiligungen zu den Topscorern . Und auch in dieser Saison schien er wieder schnell wichtig zu werden. Nach Stotterstart und Fast-Abgang traf er zweimal in der Europa League und bereitete das Last-Minute-Tor von Omar Marmoush gegen den FC Bayern München (3:3) mit einem brachialen Kopfball vor. Vier Scorerpunkte in 491 Minuten sind eine prima Bilanz.
Dabei gab es im Oktober noch Lob von Toppmöller
Toppmöller hob seine Entwicklung Ende Oktober noch hervor: „Wie sich Junior im Moment präsentiert, ist stark. Dabei geht es mir nicht nur um seine Tore, sondern um sein Mindset, seine Einstellung.“ Dina Ebimbe wirkte gereifter, sein reflektierter Auftritt bei einer Presserunde beeindruckte die Journalisten . War das noch das Schlitzohr früherer Tage? Hatte er nach über 24 Monaten in Frankfurt endgültig verstanden, worum es ging?
Inzwischen ist Dina Ebimbe in der Versenkung verschwunden. Ein Denkzettel? Dafür ist die Zeit auf der Tribüne schon zu lange. Die Eintracht will ihn trotzdem nicht gehen lassen und blickt auf den Januar mit Pflichtspielen im Drei-Tages-Rhythmus. Sein Marktwert wird jedoch weiter sinken, wenn ihn Toppmöller ganz draußen lässt. Dass es bei ihm für die Startelf nicht reicht, lässt sich noch argumentieren. Doch praktisch aussortieren? Das können sich die Frankfurter nicht ein ganzes Halbjahr lang erlauben.
Muss man bei Dina Ebimbe die eine oder andere Kröte schlucken?
Die Akte Dina Ebimbe bleibt eine, über die gesprochen wird. Möglicherweise muss man bei dem Allrounder die eine oder andere Kröte schlucken. Er zahlt es vor allem an guten Tagen mit dynamischen Läufen, wuchtig geführten Zweikämpfen und torgefährlichen Aktionen zurück. Beim Versuch, den Champions League -Rang zu verteidigen und in der Europa League weit zu kommen, sollte Eintracht-Coach Toppmöller auf alle Kräfte bauen - auch auf die von Dina Ebimbe .