Streitpunkt Baller League: Matondo erklärt Hintergründe seiner Entlassung

01. Oktober 2024, 20:57 Uhr

Luki Matondo erklärt nach knapp einem halben Jahr seine Sichtweise auf den Rausschmiss bei Hessenligist Viktoria Griesheim. © Memento36

Um Luki Matondo war es lange ruhig. Der Stürmer wurde aufgrund der Teilnahme an der Baller League von Viktoria Griesheim gekündigt, die Vorwürfe belasteten Matondo. Der 26-Jährige erklärt nun seine Sicht.

Im Winter 2024 bewarb sich Matondo für die erste Staffel der Baller League , wurde vom Team Eintracht Spandau ausgewählt und nahm so jeden Montag an der erfolgreichen Kleinfeldliga teil. Seinem Verein, Viktoria Griesheim, gefiel das gar nicht. Der damalige Hessenligist unterstellte dem Stürmer seit Mitwirken an der Baller League schwache Trainingsleistungen und kündigte im April schließlich den Vertrag von Matondo . Die Äußerungen des Verantwortlichen trafen den 26-Jährigen und beschäftigen ihn noch heute.

Trennung wegen Baller League: Luki Matondo reagiert auf Rauswurf

Dass das Thema „Baller League“ in den Gesprächen mit dem Verein nie zur Sprache kam, widerspricht Matondo: „Als ich ausgewählt wurde, habe ich direkt das Gespräch mit dem Trainer gesucht, mein Berater ist auf die Verantwortlichen zugegangen. Danach gab es die Einigung, dass es mit der Leistung passen muss und ich mich dort nicht verletzen darf.“ Ein weiteres Gespräch habe nach dem ersten Spieltag der Rückrunde stattgefunden, in dem Matondo als Einwechselspieler noch ein Doppelpack glückte. Die Stimmung des Gesprächs war da jedoch schon eine ganz andere. „Ich habe geduscht und bin sofort zu dem Gespräch gebeten worden. Da habe ich eine Abmahnung erhalten. Es war aber herauszuhören, dass es nicht um Leistungen oder Verletzungen ging, sondern eher darum, dass der Verein davon profitieren wolle, dass ich bei der Baller League mitspiele“, sagt Matondo.

Während Spieler allerdings ein kleines Gehalt von der Baller League bekommen, gehen die großteils Amateurvereine leer aus. Ein Umstand, der in der ersten Saison der Baller League für Diskussionen und Veärgerungen bei den Vereinen sorgte. Stammspieler war Matondo in der Rückrunde nicht mehr und verletzte sich im Hessenliga-Spiel gegen Türk Gücü Friedberg, zog sich einen Muskelfaserriss zu – und spielte wenige Wochen später bei den Finalspielen der Baller League wieder mit. Zurückblickend bereut Matondo diesen Einsatz: „Es war zu ehrgeizig, ich bin zu früh wieder eingestiegen. Aber ich habe mich wieder gut gefühlt. Vom Verein wurde mir dann vorgeworfen, dass ich mich krankgemeldet hätte, um dort mitzuspielen. Eine Krankmeldung habe ich bei früheren Verletzungen aber nie gebraucht.“

Die Vorwürfe vom Verein waren deutlich: Matondo konzentriere sich nicht mehr auf den Abstiegskampf. „Das wurde auch der Mannschaft so gesagt. Bei den Spielern hatte ich ein gutes Standing und sie haben das nicht von mir gedacht“, sagte Matondo, der die kalte Schulter des Vereins gespürt und seit seiner Verletzung weder Trainingssachen noch Gehalt bekommen habe. „Ich habe gesagt, bevor das nicht geklärt ist, komme ich nicht mehr. Ich habe mich einmal verletzt und sofort wird so hart auf mich verzichtet. Griesheim wollte das alles nicht mehr und hat mir dann gekündigt“, erläutert der 26-jährige Stürmer, der sich daraufhin selber fit halten musste und den die Berichterstattung nach der Kündigung des Vereins Probleme bereitet hat: „Es war sehr schwierig, weil Regionalligisten an mir interessiert waren. In den Gesprächen musste ich mich dann erstmal erklären.“

Matondo ist sich sicher, dass Griesheim gemeinsam mit ihm die Klasse gehalten hätte. „Ich war Topscorer und hatte mir vorgenommen, noch einige Scorer zu sammeln“, sagt er. Die Viktoria landete auf dem Relegationsplatz und stieg nach zwei Niederlagen gegen die SG Bad Soden in die Verbandsliga Süd ab . Dort ist Griesheim, das sich im Sommer von Trainer Ermin Melunovic trennte, Viertletzter und steht auf einem Abstiegsplatz. „Leider hat der Verein nicht mehr richtig mit mir kommuniziert, sonst wäre man auf einen Nenner gekommen“, sagt Matondo, der kürzlich bei Regionalligist Viktoria Aschaffenburg unterschrieben hat.

Leider hat der Verein nicht mehr richtig mit mir kommuniziert, ansonsten wäre man auf einen Nenner gekommen. Luki Matondo