Ein Aufstieg als Begleiterscheinung?

29. August 2022, 10:03 Uhr

Einen Höhenflug haben Besim Kovaci (rechts, im Zweikampf mit Mattheo Isert vom. 1. FC Nüsttal) und der TSV Arzell derzeit. Geht es nach den Verantwortlichen im Eiterfelder Ortsteil, darf dieser gerne in die A-Liga führen. Dort agierte Arzell zuletzt 2017. © Charlie Rolff

Das allseits beliebte Thema beim TSV Arzell? Wie gelingt der Sprung raus aus der B-Liga Lauterbach/Hünfeld und weg von den ganzen Spielen gegen Reserve-Mannschaften?

Der Saisonstart macht dem TSV Mut, dass ab dem kommenden Sommer wieder A-Liga-Fußball im Waldstadion angeboten werden kann. Noch ohne Punktverlust kommt Arzell nach fünf Partien daher, eine stabile Defensive – schon drei Partien endeten ohne Gegentor – ist das Mittel zum Erfolg. Doch Träume sind bekanntlich Schäume, entsprechend geht der Blick bei den Verantwortlichen nicht in allzu weite Ferne. Das Hier und Jetzt zählt. Und mit der Realität ist wohl jeder TSVler zufrieden. Allen voran Martin Pachowski. Der 33-Jährige hat Arzell vor wenigen Monaten von Holger Fischer als Trainer übernommen, begeht bei seinem Heimatverein die erste Gehversuche als Übungsleiter.

Seine Statistiken können sich sehen lassen. Pachowski hängt das aber nicht an die große Glocke, schaut vielmehr auf das große Ganze. Dass er als Trainer eingestiegen ist, sei eine Herzensangelegenheit. „Ich möchte dem Verein etwas zurückgeben“, erläutert Pachowski, der bereits sieben Knie-Operationen hinter sich hat und deshalb zeitig die aktive Laufbahn beenden musste. Beim SV Steinbach in der Jugend, zu Landesligazeiten beim VfL Eiterfeld bei den Senioren und kurzzeitig bei Borussia Fulda kickte er. Zum Ende hin wegen Simon Grosch noch mal in Schlitz. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass Pachowski mehr verletzt als am Platz war.

TSV Arzell per Wohlfühlfaktor in die A-Liga?

Worauf er beim TSV für den Erfolg setzt? Den Wohlfühlfaktor. „Wir haben einen kleinen Umbruch hinter uns, haben ein paar junge Leute hinzubekommen und ein paar alte Hasen sind kürzergetreten. Wir wollen, dass sich diese jungen Kids wohlfühlen.“ Ein Beispiel ist Pachowskis Neffe Kevin, der noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, jedoch ebenfalls bei den Senioren kickt. Mit Daniel Jost und Kittichai Gutberlet konnte Arzell zudem zwei Akteure von A-Ligist SG Eiterfeld/Leimbach II gewinnen.

Die bisherigen Spiele stellen den Trainer zufrieden, der Spielverläufe waren deutlich, der angebotene Fußball vernünftig. Welchen Hebel er bewegt hat? „Dafür ist es noch zu früh in der Saison. Fakt ist, dass die Trainingsbeteiligung gut ist und die Jungs hungrig sind. Das macht schon viel aus. Wir wollen den Leuten aus dem Dorf etwas anbieten. Die Zuschauer sollen gerne ins Waldstadion kommen und wer Lust hat, soll zum Training kommen. Es geht nicht darum, nur die besten Kicker bei sich zu behalten, sondern die, die Lust mitbringen“, erklärt Pachowski.

Positive Entwicklung bringt Begleiterscheinungen mit

Zurück zum Thema A-Liga. Das, so der 33-Jährige, ist natürlich allgegenwärtig im Verein. Das oberste Ziel ist aber ein anderes. „Das Saisonziel ist, sich zu entwickeln. Verläuft das positiv, gehen andere gute Begleiterscheinungen damit einher. Der Wunsch wird somit vielleicht automatisch erfüllt“, sagt Pachowski. Die Konstanz muss der TSV für den großen Wurf behalten, zu oft waren in der Vergangenheit gegen schwächere Gegner immer wieder Punktverluste dabei. Ein Grund, weshalb Arzell seit 2017 in der B-Liga hängt. „Wir nehme jeden Kontrahenten verdammt ernst, brauchen stets vollkommene Konzentration. Dass das so ist, ist mein Job“, untermauert Arzells Coach.

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