Beim TSV Dalherda „wird niemand weggeschickt“

30. September 2022, 15:04 Uhr

Otto Willken ist längst eine lebende Legende beim Rhöner B-Ligisten TSV Dalherda. Bis 1996 war Willken ein „echter Buchone“ bei Buchonia Fulda. © Ralph Kraus

Otto Willken ist in der Vorderrhön – über die Grenzen seines Vereins TSV Dalherda hinaus – eine lebende Legende. Der 62-Jährige ist Co- und Torwart-Trainer sowie „Mädchen für alles“. 1996 kam er aus familiären Gründen zum Rhöner B-Ligisten. Vor dem Schlagerspiel gegen die Spvgg. Neuswarts sprechen wir mit ihm.

Neun Spiele, neun Siege: Der Traumstart in die neue Saison bedeutet Vereinsrekord in der 61-jährigen Geschichte des TSV

Total verblüfft. Realistisch hätte ich uns vorher vielleicht fünf Siege aus den bisherigen Spielen zugetraut. Wir sind alle selbst ein bisschen überrascht, wissen aber um den einzigartigen Teamgeist und die hervorragende Kameradschaft. Das pusht die jungen Spieler, die auch von den vielen Toren der Ficht-Brüder Maxim und Vadim profitieren. 

Letzte Runde wurde der TSV Dritter in der B-Liga und erzielte damit das beste Ergebnis der Historie. Während andere Vere

Unser Trainer Jan Kolbe macht eine sehr gute Arbeit. Er hat ja viele Jahre im Jugendbereich gearbeitet. Durch ihn finden immer wieder Jugendspieler zu uns. Manche Spieler, die zu uns gekommen sind, wurden in ihrem eigenen Verein nicht mal gefragt. Bei uns wird niemand weggeschickt. 

Wie schafft es ein Ort mit 385 Einwohnern in diesen Zeiten eigenständig zu bleiben?

Abteilungsleiter Frank Haschlar ist ein Glücksgriff für den Verein. Er kümmert sich um viele Dinge, schaut genau, welche Spieler zu uns passen. Dazu kommt, dass sich die jungen Kerle natürlich untereinander kennen und sich so herumspricht, dass es bei uns Spaß macht. Also kommen sie zu uns, bevor sie woanders überhaupt nicht spielen.

Am Montag kommt Neuswarts zum Topspiel. Beide Teams sind ungeschlagen, die Vereine ähneln sich in ihrer Struktur sehr. W

Ein Kampfspiel, ehrlichen Fußball, so wie man ihn von früher kennt. Neuswarts wird die bessere Spielanlage haben, wir stellen uns mit viel Wille dagegen. Neuswarts stand jetzt zwei Jahre oben, ist aber wegen Corona nicht aufgestiegen. Die hätten es genauso verdient wie wir. Aber da gibt es auch noch etliche andere starke Teams. Letztlich werden auch die zweiten Mannschaften aus Schmalnau/Hettenhausen, Welkers, Pilgerzell und Elters ein gehöriges Wörtchen mitreden.

Vorher steht für Dalherda am Samstag die Pflichtaufgabe gegen Poppenhausen II an.

Poppenhausen macht uns immer ein bisschen Probleme. Da tun wir uns nie leicht. Deshalb wird auch erst auf diese Partie geschaut, ehe wir uns auf Neuswarts freuen.

Es gab in Dalherda noch niemals A-Liga-Fußball. Würde für Sie persönlich mit dem Aufstieg ein Traum in Erfüllung gehen?

Das wäre wirklich ein Traum. Wenn das gelingen würde, das wäre einfach nur super. In der A-Liga gäbe es wirklich ausschließlich Derbys für uns. Das wäre eine Rhön-Gruppe wie früher in den 1980er-Jahren. Wenn es nicht klappt, dann ärgert wir uns, aber aufgeben würden wir nie.

Wir träumen mal gemeinsam und denken, dass Dalherda wirklich aufsteigt. Was würde dann auf Hessens höchst gelegenen Spor

Ach du lieber Himmel. Darüber mag ich gar nicht nachdenken. Was dann passiert, das kann wirklich niemand vorhersagen. Die Jungs würden sich garantiert viele Dinge einfallen lassen. Die Feier würde auf alle Fälle über mehrere Tage gehen.