Zölls Traum-Freistoß wirft Regelfragen auf

16. Oktober 2022, 16:52 Uhr

Leon Zöll traf sehenswert per Freistoß. Der Treffer wurde dem Hünfelder SV allerdings nicht gegeben. © Charlie Rolff

Sowohl der FC Eichenzell als auch der Hünfelder SV verloren ihre Partien. Während die Britannia völlig überraschend mit 0:4 gegen Sandershausen verlor, hadert der HSV mit dem eigenen Abwehrverhalten und einem Pfiff, der für viele Fragezeichen sorgte.

„Wir sind heute sehr traurig. Wir haben zu keinem Zeitpunkt unsere Spielweise den Platzverhältnissen anpassen können“, sagte Sebastian Sonnenberger, Spielertrainer des FC Eichenzell . Der Platz war durch den Regen und das Spiel der zweiten Mannschaft zuvor in Mitleidenschaft gezogen worden, wodurch die spielerischen Mittel der Britannia nicht mehr zum Tragen kamen.

Verbandsliga: TSG Sandershausen schlägt FC Eichenzell klar

Sonnenberger wollte dies allerdings nicht als Grund für die klare Niederlage stehen lassen: „Wir waren schlecht in der Umschaltbewegung positioniert, die Kommunikation hat gefehlt und wir haben nicht in die Zweikämpfe gefunden.“ Die TSG Sandershausen traf mit dem ersten beiden Torchancen, die Hausherren vergaben ihre Möglichkeiten. Zu allem Überfluss handelte sich Christian Kirbus die Rote Karte wegen einer Notbremse ein (42.).

„Es war symptomatisch für das Spiel, weil wir immer einen Schritt zu spät waren“, sagte Sonnenberger, der den Sieg der TSG als hochverdient ansah. Yannick Billing und David Kunz nutzten die ersten beiden Chancen, Kunz erhöhte noch vor dem Platzverweis gegen Kirbus auf 3:0. Für eine Aufholjagd kam die Britannia nicht mehr in Frage, Emre Bicer markierte nach einer guten Stunde den Endstand.

Hünfelder SV hadert mit Abwehrverhalten und fragwürdigem Pfiff

Der Hünfelder SV schien wieder auf dem richtigen Weg, holte sieben Punkte aus den vergangenen drei Partien und hätte - sofern Dörnberg das Spiel der SG Barockstadt U23 verloren hätte - gar Tabellenführer werden können. Doch der HSV rutschte beim Tabellenletzten TSV Wabern aufgrund einer schwachen ersten Halbzeit aus, haderte nach dem Spiel aber mit Entscheidungen des Schiedsrichters, der zwei HSV-Toren die Anerkennung absprach.

Im ersten Durchgang traf Jemal Kassa nach einer Einzelaktion den Pfosten, von dort wähnten die Gäste den Ball hinter der Linie. Doch Schiedsrichter Wissam Awada zeigte ebenso wie im zweiten Durchgang, als Leon Zöll einen Freistoß perfekt in den Winkel schoss, allerdings ein Hünfelder zu nah an der Waberner Mauer gestanden haben soll - der sich jedoch in drei Meter Entfernung zu dieser aufhielt. „In so einem Spiel kommt ganz viel zusammen. Aber ich kann nicht nachvollziehen, warum der Schiedsrichter da pfeift“, haderte HSV-Trainer Johannes Helmke.

Doch die Schuld suchte Helmke nicht beim Unparteiischen: „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, weil wir ein schwaches Abwehrverhalten gezeigt haben.“ Diletantisch sei das in der ersten Halbzeit gewesen, der TSV führte schnell mit 2:0, hatte gar die Chance auf den dritten Treffer. Von den Gästen kam insgesamt zu wenig, wenngleich sich das im zweiten Durchgang besserte. Es war ein Spiel auf ein Tor, Wabern klärte noch dreimal auf der Torlinie. Mehr als der Anschlusstreffer durch Karlo Vidovic sollte aber nicht mehr passieren.

FC Eichenzell: Kirbus; Wettels, Ganß, Rützel (67. Kornagel), Körner (43. Schwarz), Broschke (75. Schönherr), Gutberlet, Budenz, Ludwig, Alles, Sonnenberger. TSG Sandershausen: John; Preilowski, Hebold (70. Ghebrekidus), Cheberenchuk, Bicer, Altschmied (76. Wissling), Garcia, Kunz (60. Lauer), Billing, Pritsch (76. Gerber), Luis. Schiedsrichter: Elias Appel (SV Burghaun). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Yannick Billing (2.), 0:2 David Kunz (14.), 0:3 David Kunz (38.), 0:4 Emre Bicer (62.). Rote Karte: Christian Kirbus (FC Eichenzell) wegen einer Notbremse (42.).

TSV Wabern: Elgaz; Kördel (72. Splietrop), Amert, Wendel, Bergmann - M. Rohde (79. Herdt) - Müller (71. Zahovic), Schmeer, Klinge, F. Korell (72. Sezer) - Herpe. Hünfelder SV: Kaiser; Dücker, Fuß (84. Witte), Gadermann, Zöll - Simon, Zentgraf (67. Schilling) - Vogler, J. Rohde (59. Krieger), Kassa - Vidovic. Schiedsrichter: Wissam Awada (Kassel). Zuschauer: 170. Tore: 1:0 Patrick Herpe (10.), 2:0 Fabian Korell (17.), 2:1 Karlo Vidovic (65.).

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