Erst klar, dann spannend: Türk Gücü Friedberg springt auf Platz zwei

29. Oktober 2022, 18:08 Uhr

Der TSV Steinbach II unterlag in der Hessenliga bei Türk Gücü Friedberg mit 2:4. © Stefan Tschersich

Türk Gücü Friedberg hat sich am Samstagabend durch den dritten Sieg in Folge auf den zweiten Tabellenplatz der Hessenliga vorgeschoben. Allerdings machte es die Mannschaft von Trainer Enis Dzihic beim 4:2 (3:2)-Sieg gegen Aufsteiger TSV Steinbach II spannender als es zwischenzeitlich nach der klaren 3:0-Führung aussah.

Seine Männer spielten gegen die Reserve des Regionalligisten zunächst konsequent nach vorne und nutzten auch die Chancen. Nach einem Eckball legte Innenverteidiger Masih Saighani per Kopf zu seinem Abwehrkollegen Alit Usic ab. Der nickte zum 1:0 ein (6.). Durch einen von Paul Friedrich Pöpperl an Demyan Imek verwirkten Foulelfmeter erhöhte Toni Reljic auf 2:0 (24.), der per Distanzschuss sogar auf 3:0 erhöhte (35.). Bis dahin lief alles wie am Schnürchen für die Friedberger, doch durch die Auswechslung des angeschlagenen Saighani (40.) fehlte der Abwehrstabilisator von Türk Gücü Friedberg und plötzlich kamen die Gäste stark auf.

Eine ungehindert geschlagene Flanke verwertete Stürmer Sebastian Schneider zum 3:1 (42.). Dann verursachte Ren Gatamura einen Foulelfmeter, den Marian Goldbach an den Außenpfosten setzte (45.). Dennoch gelang dem Aufsteiger in der gleichen Minute durch Sandro Noriega das 3:2, das eine sehr spannende zweite Hälfte einbrachte. Diese verlief zwar mit weniger Ereignissen, aber die auf Rang 18 notierten Gäste waren jetzt voll im Spiel und wollten zumindest einen Zähler vom Kunstrasenplatz am Burgfeld mitnehmen. Friedberg hatte einige Freistöße durch Toni Reljic, die aber über das Tor gingen und der heute nicht so wirkungsvolle Torjäger Noah Michel verzog einmal klar neben das Tor. Steinbach II blieb bis in die Schlussphase hinein dran, bis ein Eigentor von Kapitän Marvin Hartmann auf Flanke Gatamuras (82.) die drei Punkte nach Friedberg vergab.

Hessenliga: Türk Gücü Friedberg erst souverän, dann spannend

„Wir kamen gut ins Spiel und ließen wenig zu. Dazu spielten wir gut über die Außen und schlossen konsequent ab, was ich immer gefordert habe“, resümierte TGF-Trainer Enis Dzihic die Phase bis zum 3:0. Womöglich habe der eine oder andere Spieler die Partie gedanklich abgehakt, um sich für den am Mittwoch anstehenden Pokalhit im Bitburger Hessenpokal-Achtelfinale gehen Regionalligist und Traditionsclub Kickers Offenbach schonen zu können. Doch daraus wurde nichts, denn ungeachtet solcher Gedanken stand TGF auf dem kleinen Kunstrasenplatz zu tief. „Da waren wir nicht mehr so griffig, haben den Ball außen nicht verteidigt und die Flanke fliegt durch den ganzen Sechzehner und der Stürmer sagt Danke.“ Dzihic war dann sogar froh, dass das 3:2 nach dem verschossenen Elfmeter erst in der 45. Minute fiel, denn „sonst wird es eng, da die Halbzeit uns gut getan hat und Steinbach in ihrem Spirit gebrochen hat.“

Dass die Erlösung wie schon beim 4:1 gegen Viktoria Griesheim in der Vorwoche durch ein Eigentor des Gegners erfolgte, lag seiner Ansicht daran, „dass wir den Spieler durch diesen guten Ball dazu zwingen.“ Steinbachs Spielertrainer Pierre Bellinghausen, seit Wochen verletzt, aber trotzdem pro forma auf dem Spielberichtsbogen stehend, sagte: „Am Anfang hat das was wir uns vorgenommen haben nicht so ganz funktioniert. Nach zehn Minuten mussten wir umstellen und besseren Zugriff bekommen. Nach dem 3:0 haben wir die Köpfe frei bekommen und kamen mit starken Minuten zum 3:2, verschossen sogar einen Elfmeter. Die zweite Halbzeit habe ich komplett ausgeglichen gesehen, da war das 3:3 möglich. Als Aufsteiger ist diese Leistung in Friedberg absolut in Ordnung.“

Türk Gücü Friedberg: Koob; Gatamura, Saighani (40. Knecht), Usic, Eren - Henrich, Häuser - Yikilmaz, Reljic (85. Hayashi), Imek (72. Mahmudov) - Michel.  TSV Steinbach Haiger II: Pauli; Beladjel, Hartmann, Goldbach, Künkel - Georg, Aydogan (85. Mühl), Pöpperl, Bedenbender - Schneider, Noriega (78. Arfaoui). Schiedsrichter: Gahis Safi (TSG Ober-Wöllstadt). Zuschauer: 183. Tore: 1:0 Alit Usic (6.), 2:0 Toni Reljic (24., Foulelfmeter), 3:0 Toni Reljic (35.), 3:1 Sebastian Schneider (42.), 3:2 Sandro Noriega (45.), 4:2 Moritz Hartmann (82., Eigentor). Verschossener Elfmeter: Marian Goldbach (Steinbach II) an den Pfosten (45.).

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