„Die SG Freiensteinau macht sich kleiner, als sie ist“

01. März 2023, 10:00 Uhr

Ante Markesic wird die SG Eiterfeld/Leimbach im Sommer nach vier Jahren verlassen. Geht er als Meister? © Charlie Rolff

Die Topteams der Fußball-Gruppenliga haben in der Vorbereitung ihre Ambitionen unterstrichen. Während die SG Eiterfeld/Leimbach zwei Verbandsligisten besiegte, war die SG Freiensteinau im Trainingslager am Lago Maggiore.

22 Spieler waren beim von einem Sponsor finanzierten viertägigen Trainingslager dabei. In einem Testspiel gegen den Schweizer Landesligisten AC Tenero gab es einen 2:0-Sieg. Die SGF weilte im schweizerischen Tessin in jenem Sportcamp, das der deutschen Nationalmannschaft während der Europameisterschaft 2008 als Unterkunft diente. Zwölf Rasenplätze, zwei Kunstrasenplätze, Halle, Schwimmbad und Funktionsräume hätten in Tenero-Contra professionelle Bedingungen gewährleistet. Dazu gab es 14 Grad und Sonnenschein.

„Die SG Freiensteinau macht sich kleiner, als sie ist“

„Der Teamgeist, der bei uns herrschte, hat alles übertroffen“, frohlockt Trainer Reinhold Jessl, der trotz bester Vorbereitungsbedingungen nicht die ganz großen Töne spucken möchte. „Wir wollen unsere gute Ausgangsposition verteidigen“, sagt der Coach des Tabellenzweiten, der genauso viele Punkte wie Spitzenreiter Eiterfeld/Leimbach hat.

Dort wurde natürlich registriert, welche Möglichkeiten der Konkurrent hatte. „Wenn man die Chance hat – warum sollte man nicht ins Trainingslager fahren? Es spricht für Freiensteinau, dass sie sich so vorbereiten konnten“, erkennt Ante Markesic neidlos an. Für Eiterfelds Trainer sieht vieles nach einem Titelzweikampf aus, der Respekt vor Freiensteinau ist da: „Sie machen sich kleiner, als sie sind. Sie haben sich im Sommer gezielt mit Hessenliga-Spielern verstärkt und verfügen über eine super Mannschaft.“

Die hat Markesic auch, zumal mit Phil Kramer (Barockstadt) und Ruben Köller (Soisdorf) zwei Winterneuzugänge eine sofortige Verstärkung darstellen dürften. In den Testspielen hat die SG jedenfalls überzeugt. Mit Eichenzell und Johannesberg wurden zwei Verbandsligisten 3:1 besiegt. „Ich bin zufrieden. Ich hoffe, dass wir die Leistungen und Ergebnisse auf die Meisterschaftsspiele übertragen können. Aber das ist ein anderer Sport. Da schaltet sich der Kopf ein“, weiß Markesic, dass sein Team eine ähnliche Ausgangslage vor einem Jahr verspielte. „Wir haben die Erfahrung gesammelt, dass jeder Ausrutscher bestraft wird. Ich hoffe, dass wir diesmal unsere Position behalten können.“

Sollte das Spitzenduo Federn lassen, könnte der TSV Künzell als Dritter profitieren – wenngleich der Rückstand mit acht Zählern relativ groß ist. „Wir wollen unsere sehr gute Hinrunde bestätigen“, betont Trainer Timo Möller, der seine Mannschaft trotz schwieriger Bedingungen gut gerüstet sieht. „Wintervorbereitungen habe ich als Spieler selbst gehasst. Es lief alles ein bisschen schleppend, aber ich will mich nicht beklagen“, so der von Geburt an begeisterte Karnevalist. 

Angesichts der starken Runde ist es keine Überraschung, dass Möller im Sommer in seine zweite Saison als Trainer gehen wird. Verzichten muss er dann auf zwei Leistungsträger: Kapitän Julian Parzeller, der zu Barockstadt II wechselt, und Andreas Drews, der Trainer in Schlüchtern wird. Schon im Winter ist Martin Vrgoc in seine kroatische Heimat zurückgekehrt.

Es lief alles ein bisschen schleppend, aber ich will mich nicht beklagen. Timo Möller, TSV Künzell